Gleich zur Klarstellung: Ich habe nix ausgefressen. Aber als neugierigen Roboter interessiert mich, was die Polizei im Techno-Z macht. Also habe ich Chefinspektor Franz Schöppl (50) in der Polizeiinspektion Itzling besucht. Er hat mir verraten, was das Besondere an Itzling ist und was die Polizeiserien im Fernsehen taugen.

T1Z1: Sie sind schon sieben Jahre im Techno-Z. Hat sich in diesem Zeitraum Itzling verändert?

Franz Schöppl: Ich war auch schon in früheren Jahren hier stationiert, seit 2009 leite ich aber die Dienststelle hier. Im Unterschied zu früher haben sich die Schauplätze etwas verteilt. Früher war die Goethesiedlung ein Hotspot für Suchtmittel und Jugendkriminalität, das hat sich in der Zwischenzeit beruhigt.

Aufgrund der großen Wohnsiedlungen in unserem Einzugsgebiet sind wir aber häufig mit Familienstreitigkeiten konfrontiert, da kommt es schon zu gefährlichen Drohungen und Körperverletzungen.

Das Techno-Z profitiert von der Polizei am Standort durch die erhöhte Sicherheit. Und umgekehrt?

Das Techno-Z ist für uns Glücksgriff, weil wir erstens genügend Parkplätze haben und zweitens die Betreuung top ist. Erst heute Morgen hatten wir ein kleines technisches Problem, innerhalb von fünf Minuten war die Haustechnik da und hat das Problem gelöst. Wir sind wirklich sehr glücklich mit dem Standort hier.

Von insgesamt 27 Kollegen sind zwölf Frauen. Als Dienststellenleiter ist mir die richtige Mischung sehr wichtig. Unsere Kolleginnen wirken in manchen Situationen deeskalierend, weil es nur sehr wenige Menschen gibt, die auf Frauen losgehen. Dadurch herrscht oft gleich eine andere Gesprächsbasis. Bei schweren Raufereien ist aber sicher ein Mann mit 1,90 m Körpergröße im Vorteil.

Wie halten Sie sich für Ihren Beruf fit?

Mir ist Sport sehr wichtig. Es gibt natürlich Leistungsüberprüfungen bei der Polizei, aber ich würde mich anders auch gar nicht wohlfühlen. Ich trainiere im Fitnessstudio, fahre Ski und bin leidenschaftlicher Tänzer. Ich möchte nicht in die Situation kommen, dass ich einem Flüchtenden nicht mehr nachlaufen kann.

Die Polizeiinspektion Itzling befindet sich im Erdgeschoss von Techno 4.
Die Polizeiinspektion Itzling befindet sich im Erdgeschoss von Techno 4.

Was ist das Besondere an Itzling?

Jede Dienstelle hat andere Schwerpunkte. Die Kollegen am Hauptbahnhof sind mehr mit Unterstandslosen konfrontiert, wir hier eher mit Familienstreitigkeiten. Dafür braucht man viel Fingerspitzengefühl. Die Wegweisung eines Elternteils z. B. ist ein ganz starker Einschnitt, weil oft auch Kinder betroffen sind. Auf der anderen Seite müssen die Hilfesuchenden auch die Sicherheit haben, dass wir richtig entscheiden. Das sind dann schon ganz anspruchsvolle Momente.

Wir machen auch sehr viele Verkehrskontrollen, weil ich will, dass wir sichtbar sind. Damit können wir präventiv viel abfangen. Wenn wirklich etwas passiert, treten wir massiv auf, damit wir das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sofort wiederherstellen können. Ich selbst gehe oft durch die Siedlungen und rede viel mit den Leuten. Das erhöht auch die Aufklärungsquote, weil ich dadurch viele Hinweise erhalte.

Im Fernsehen laufen ja viele Polizeiserien. Schauen Sie sich so etwas selbst an? Und gibt es eine Serie, die der Realität nahe kommt?

Ich sehe mir die Serien schon ganz gerne zur Entspannung an. Es gibt aber auch viele Sendungen, über die man nur schmunzeln kann, weil sie so realitätsfern sind. Die CopStories im ORF kommen der Wirklichkeit aber oft ziemlich nahe. Da denke ich mir ab und zu: Der Stress, den die Kollegen in Ottakring haben, ist wie bei uns.

Ist Polizist nach 30 Dienstjahren immer noch Ihr Traumjob?

Ich würde den Beruf wieder wählen. Er ist sehr abwechslungsreich, keine Amtshandlung ist wie die andere. Man hat seine Erfolgserlebnisse und ist immer gefordert. Ich fahre jeden Tag gerne in den Dienst. Eine positive Einstellung ist auch notwendig, um die Mitarbeiter zu motivieren. Man darf nicht einfach Befehle austeilen sondern muss ein Vorbild sein und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Polizeiinspektion Itzling
Landespolizeidirektion Salzburg

Gleich zur Klarstellung: Ich habe nix ausgefressen. Aber als neugierigen Roboter interessiert mich, was die Polizei im Techno-Z macht. Also habe ich Chefinspektor Franz Schöppl (50) in der Polizeiinspektion Itzling besucht. Er hat mir verraten, was das Besondere an Itzling ist und was die Polizeiserien im Fernsehen taugen.

T1Z1: Sie sind schon sieben Jahre im Techno-Z. Hat sich in diesem Zeitraum Itzling verändert?

Franz Schöppl: Ich war auch schon in früheren Jahren hier stationiert, seit 2009 leite ich aber die Dienststelle hier. Im Unterschied zu früher haben sich die Schauplätze etwas verteilt. Früher war die Goethesiedlung ein Hotspot für Suchtmittel und Jugendkriminalität, das hat sich in der Zwischenzeit beruhigt.

Aufgrund der großen Wohnsiedlungen in unserem Einzugsgebiet sind wir aber häufig mit Familienstreitigkeiten konfrontiert, da kommt es schon zu gefährlichen Drohungen und Körperverletzungen.

Das Techno-Z profitiert von der Polizei am Standort durch die erhöhte Sicherheit. Und umgekehrt?

Das Techno-Z ist für uns Glücksgriff, weil wir erstens genügend Parkplätze haben und zweitens die Betreuung top ist. Erst heute Morgen hatten wir ein kleines technisches Problem, innerhalb von fünf Minuten war die Haustechnik da und hat das Problem gelöst. Wir sind wirklich sehr glücklich mit dem Standort hier.

Von insgesamt 27 Kollegen sind zwölf Frauen. Als Dienststellenleiter ist mir die richtige Mischung sehr wichtig. Unsere Kolleginnen wirken in manchen Situationen deeskalierend, weil es nur sehr wenige Menschen gibt, die auf Frauen losgehen. Dadurch herrscht oft gleich eine andere Gesprächsbasis. Bei schweren Raufereien ist aber sicher ein Mann mit 1,90 m Körpergröße im Vorteil.

Wie halten Sie sich für Ihren Beruf fit?

Mir ist Sport sehr wichtig. Es gibt natürlich Leistungsüberprüfungen bei der Polizei, aber ich würde mich anders auch gar nicht wohlfühlen. Ich trainiere im Fitnessstudio, fahre Ski und bin leidenschaftlicher Tänzer. Ich möchte nicht in die Situation kommen, dass ich einem Flüchtenden nicht mehr nachlaufen kann.

Die Polizeiinspektion Itzling befindet sich im Erdgeschoss von Techno 4.
Die Polizeiinspektion Itzling befindet sich im Erdgeschoss von Techno 4.

Was ist das Besondere an Itzling?

Jede Dienstelle hat andere Schwerpunkte. Die Kollegen am Hauptbahnhof sind mehr mit Unterstandslosen konfrontiert, wir hier eher mit Familienstreitigkeiten. Dafür braucht man viel Fingerspitzengefühl. Die Wegweisung eines Elternteils z. B. ist ein ganz starker Einschnitt, weil oft auch Kinder betroffen sind. Auf der anderen Seite müssen die Hilfesuchenden auch die Sicherheit haben, dass wir richtig entscheiden. Das sind dann schon ganz anspruchsvolle Momente.

Wir machen auch sehr viele Verkehrskontrollen, weil ich will, dass wir sichtbar sind. Damit können wir präventiv viel abfangen. Wenn wirklich etwas passiert, treten wir massiv auf, damit wir das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sofort wiederherstellen können. Ich selbst gehe oft durch die Siedlungen und rede viel mit den Leuten. Das erhöht auch die Aufklärungsquote, weil ich dadurch viele Hinweise erhalte.

Im Fernsehen laufen ja viele Polizeiserien. Schauen Sie sich so etwas selbst an? Und gibt es eine Serie, die der Realität nahe kommt?

Ich sehe mir die Serien schon ganz gerne zur Entspannung an. Es gibt aber auch viele Sendungen, über die man nur schmunzeln kann, weil sie so realitätsfern sind. Die CopStories im ORF kommen der Wirklichkeit aber oft ziemlich nahe. Da denke ich mir ab und zu: Der Stress, den die Kollegen in Ottakring haben, ist wie bei uns.

Ist Polizist nach 30 Dienstjahren immer noch Ihr Traumjob?

Ich würde den Beruf wieder wählen. Er ist sehr abwechslungsreich, keine Amtshandlung ist wie die andere. Man hat seine Erfolgserlebnisse und ist immer gefordert. Ich fahre jeden Tag gerne in den Dienst. Eine positive Einstellung ist auch notwendig, um die Mitarbeiter zu motivieren. Man darf nicht einfach Befehle austeilen sondern muss ein Vorbild sein und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Polizeiinspektion Itzling
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T1Z1

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