Klingt noch ein wenig nach Science Fiction – ist es aber nicht. Investitionen in Milliardenhöhe fließen weltweit in den Bereich Urban Air Mobility. Es geht um die Entwicklung von Fahrzeugen für den Luftraum. Bei dieser „Eroberung“ ist auch ein österreichisches Unternehmen mit dabei: FlyNow Aviation mit Unternehmenssitz im Techno-Z Salzburg. Ein Mitglied des Gründerteams ist Yvonne Winter, COO von FlyNow. Die ausgebildete Industriekauffrau und Diplom-Betriebswirtin hat bereits mehrere Unternehmen erfolgreich gegründet. Lesen Sie im Interview, wie die gebürtige Passauerin und Wahl-Salzburgerin mit FlyNow den urbanen Stadtverkehr revolutionieren will. Das Interview ist Teil der Interview-Serie „Vorbilder“, in der Unternehmerinnen und Forscherinnen aus dem Techno-Z-Umfeld zu Wort kommen. Vielen Dank für das Gespräch!

Warum sind Sie bei FlyNow eingestiegen?

Yvonne Winter: Ich bin schon immer von der Problemlösungsseite gekommen. So war es auch bei FlyNow. Wir bieten eine ökologisch, sozial und ökonomisch sinnvolle, nachhaltige Transportlösung. Dazu möchte ich beitragen. Wir wollen Kindern und Enkelkindern die Welt in einem besseren Zustand hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.

Modell des Personal Air Vehicle von FlyNow Aviation, ähnlich einem Mini-Helikopter mit zwei Rotorblättern.

Passagier-Drohne, Lufttaxi, Air Vehicle. Was genau ist Ihr Produkt?

Yvonne Winter: FlyNow entwickelt ein sogenanntes eVTOL, ein electric vertical take-off and landing vehicle. Es ist wie ein kleiner Helikopter, der einen Passagier bzw. Lasten entlang einer festen Route von A nach B bringen kann. Der häufig verwendete Begriff Drohne passt nicht ganz, wir nennen unsere eVTOLs Personal Air Vehicle (PAV) bzw. Cargo Air Vehicle (CAV).

Wie weit sind Sie in der Entwicklung?

Yvonne Winter: Es gibt ein 1:2 Modell. Dieses nutzen wir zur Evaluierung der inhouse entwickelten Software. Im Sommer werden erste Testflüge mit dem 1:1 Prototypen durchgeführt.

In den Bereich Urban Air Mobility und die Entwicklung von eVTOLs fließen Milliarden. Was unterscheidet Ihr Modell von den Modellen anderer Anbieter? Was ist Ihr revolutionärer Ansatz?

Yvonne Winter: FlyNow schafft es, Umweltschutz, Soziales und Wirtschaftlichkeit gleichzeitig positiv zu bedienen: Umweltschutz beim Produkt durch den schonenden Einsatz von Ressourcen, im Betrieb durch möglichst geringen Energieverbrauch und null Emissionen und in sozialer Hinsicht durch ein Angebot zum Preis von einer Taxifahrt. Dahinter steht, dass eine neue Form der Mobilität nur dann erfolgreich sein wird, wenn sie sicherer, komfortabler, schneller und vor allem günstiger ist als die bestehenden Verkehrsmittel. Wir haben die gesamte Wertschöpfungskette bewertet. Unser Konzept ist wahrscheinlich eines der ganz wenigen, mit dem sich in Zukunft wirklich Geld verdienen lässt. Grund dafür ist eine konsequente Fokussierung auf Effizienz in der Herstellung und im Betrieb unter minimalem Ressourcen- und Platzbedarf. Diese ergibt sich aus unserem technologischen Konzept, das sich massiv von den Multikopteransätzen vieler Mitbewerber unterscheidet. Schauen Sie sich den Marshelikopter Ingenuity an, er verwendet dasselbe Prinzip und generiert sogar am Mars genügend Auftrieb um fliegen zu können.

Bis 2050 werden laut Prognose des Beratungsunternehmens Roland Berger weltweit annähernd 160.000 autonome Elektro-Drohnen im Einsatz sein. Wo werden die FlyNow Air Vehicle zuerst abheben?

Yvonne Winter: Unsere ersten kommerziell genutzten eVTOLs werden Cargo-Varianten mit batterieelektrischem Antrieb sein. Das minimiert das Genehmigungsrisiko und erleichtert den Betreibern die Erlangung einer Betriebserlaubnis. Die Personenbeförderung ist der zweite Schritt.

Derzeit sind wir in Gesprächen mit südöstlichen asiatischen Ländern, die aufgrund Ihrer Topologie und Bevölkerungsdichte größere Herausforderungen im Mobilitätsbereich haben. Aber auch von Seiten Indiens, afrikanischen und arabischen Ländern besteht großes Interesse an unseren Drohnen.

Was ist die größte Herausforderung bei der Realisierung?

Yvonne Winter: Die größte Herausforderung sind wohl die noch nicht abschließend vorliegenden Regularien, sowohl auf der Vehicleseite als auch im Betrieb. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung seitens der AustroControl und der abgestimmten und durchgängigen Zertifizierungs-Roadmap sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Seiten der EASA.

Durch das Aufwachsen in einem Familienunternehmen hatten Sie ein gutes Entrée ins Unternehmertum. Welche weiteren Stationen gab es bis zur Gründung von FlyNow?  

Yvonne Winter: Ja. Ich habe schon mit neun Jahren mitgeholfen (lacht). Nach meiner Ausbildung als Industriekauffrau, dem Betriebswirtschaftsstudium und einigen Jahren in einem externen Unternehmen bin ich in unseren familiengeführten Getränkefachgroßhandel zurückgekehrt. Hier konnte ich auch erste Startup-Erfahrungen sammeln, indem ich ein Unternehmen für die Entsorgung und das Clearen von bepfandeten Einweggetränken aufgebaut habe. Danach folgten eine weitere Gründung im Immobilienbereich und mehrere Co-Gründungen in unterschiedlichen Branchen. Im Zuge der Zusammenarbeit in einem anderen Projekt, fragte mich unser heutiger CEO Jürgen Greil, ob ich zusammen mit Markus Kampitsch und Jens Steingräber die FlyNow Aviation auf die Startbahn bringen möchte – was wir 2019 gemacht haben.

Wenn Sie an die Unternehmensgründung am Anfang Ihrer Laufbahn denken und Ihre Gründung heute, was ändert sich durch die Erfahrung?

Yvonne Winter: Ganz klar die Herangehensweise. Ich musste erst lernen, was alles dazugehört ein Unternehmen von Null weg zu gründen. Ich hatte das große Glück mein erstes „Startup“ im Umfeld des elterlichen Betrieb aufzuziehen und hatte daher Rückhalt einer bestehenden Organisation und konnte auf das unternehmerische Know-how meiner Eltern zurückgreifen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Ganz klar sehe ich heute vielen Dingen gelassener entgegen und weiß aus Erfahrung, dass es immer eine Lösung gibt, auch wenn diese bedeutet, dass man den bisherigen Weg verlassen muss. Ich glaube, dass einer der Schlüssel zum Erfolg Mut ist.

Sie haben einen Sohn im Teenager-Alter. Was sind die wichtigsten Eigenschaften bzw. Rahmenbedingungen, die Sie für Unternehmensgründung mit Kind gebraucht haben?

Yvonne Winter: Ha – da knüpfen wir wieder beim Ende der oberen Fragen an. Mut und natürlich Unterstützung. Da ich nie aufgehört habe zu arbeiten, hatte ich die ersten drei Jahre eine Nanny. Etwas zu bewegen und voranzutreiben ist einfach in mir drin, daher war „nur“ Mutter sein nie eine Option für mich. Und um ehrlich zu sein, manchmal ist es eine ganz schöne Gratwanderung.  

Wie kann man Ihrer Meinung nach bei jungen Menschen die Lust auf Technik und Unternehmertum wecken?

Yvonne Winter: Ich habe keine Patentlösung, aber ich glaube, es braucht noch mehr Support, so wie das MINT-Programm in Salzburg. Und wir sollten uns die Frage stellen, wie wir es schaffen, dass Kinder in unser Leben integrierter sind, wir sollten sie in ihren Ideen ermutigen und ihnen mitgeben, dass Zukunft etwas ist, das wir gestalten. Im Zusammenhang mit Unternehmertum und Karriereplanung beobachte ich, dass junge Menschen oft Angst haben, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Wie heißt es: Man kann einen Hund nicht zur Jagd tragen. Für Unternehmensgründungen braucht es Leute, die für eine Idee brennen, begeistert sind und auf eine gemeinsame Vision ausgerichtet sind. Da entsteht die Dynamik, die man für ein Unternehmen braucht.

Ihr Gründerteam unterscheidet sich von vielen anderen durch die lange Berufserfahrung. Rund 100 Jahre bei vier Gründern. Gibt es aus Ihrer Sicht ein richtiges Alter fürs Gründen?

Yvonne Winter: Zu jedem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, selbst Unternehmer zu werden. Wenn man sich in der Geschichte die großen Erfindungen oder Entwicklungen anschaut, waren die meisten Erfinder bzw. Gründer erfolgreicher Unternehmen über vierzig.

Letzte Frage: Warum haben Sie sich für den Standort Techno-Z entschieden. Was schätzen Sie hier besonders?

Yvonne Winter: Als wir auf er Suche nach einem Büro in Salzburg waren, sind wir zufällig am Techno-Z vorbeigefahren. Ich habe danach gleich im Internet recherchiert und war von dem Umfeld begeistert. Dieses ist ideal für ein junges, technologieaffines Unternehmen, biete mit den Mitarbeiterwohnungen, der Infrastruktur und der Umgebung alles was man braucht.

Vielen Dank für das Gespräch!

Porträt Yvonne Winter lächelnd

Yvonne Winter, COO FlyNow Aviation
Industriekauffrau und Diplom-Betriebswirtin. Erste Startup-Erfahrung durch den erfolgreichen Aufbau eines Unternehmens für die Entsorgung und das Clearen von bepfandeten Einweggetränken. Gründung und Co-Gründung mehrerer Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. 2019 Co-Gründung von FlyNow Aviation GmbH in Salzburg.

FlyNow Aviation GmbH
Techno 12, Schillerstraße 30
5020 Salzburg, Austria
www.flynow-aviation.com
fly@flynow-aviation.com
Kompetenzen: Forschung und Entwicklung, Urban Air Mobility

Bilder Copyright: Techno-Z Konrad Fersterer

Techno-Zine 2021/Vol 4
Techno-Z Magazin für Technologie, Innovation und Community
Coverstory: Vorbilder – Weibliche Rolemodels
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Mail an office@techno-z.at

Klingt noch ein wenig nach Science Fiction – ist es aber nicht. Investitionen in Milliardenhöhe fließen weltweit in den Bereich Urban Air Mobility. Es geht um die Entwicklung von Fahrzeugen für den Luftraum. Bei dieser „Eroberung“ ist auch ein österreichisches Unternehmen mit dabei: FlyNow Aviation mit Unternehmenssitz im Techno-Z Salzburg. Ein Mitglied des Gründerteams ist Yvonne Winter, COO von FlyNow. Die ausgebildete Industriekauffrau und Diplom-Betriebswirtin hat bereits mehrere Unternehmen erfolgreich gegründet. Lesen Sie im Interview, wie die gebürtige Passauerin und Wahl-Salzburgerin mit FlyNow den urbanen Stadtverkehr revolutionieren will. Das Interview ist Teil der Interview-Serie „Vorbilder“, in der Unternehmerinnen und Forscherinnen aus dem Techno-Z-Umfeld zu Wort kommen. Vielen Dank für das Gespräch!

Warum sind Sie bei FlyNow eingestiegen?

Yvonne Winter: Ich bin schon immer von der Problemlösungsseite gekommen. So war es auch bei FlyNow. Wir bieten eine ökologisch, sozial und ökonomisch sinnvolle, nachhaltige Transportlösung. Dazu möchte ich beitragen. Wir wollen Kindern und Enkelkindern die Welt in einem besseren Zustand hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.

Modell des Personal Air Vehicle von FlyNow Aviation, ähnlich einem Mini-Helikopter mit zwei Rotorblättern.

Passagier-Drohne, Lufttaxi, Air Vehicle. Was genau ist Ihr Produkt?

Yvonne Winter: FlyNow entwickelt ein sogenanntes eVTOL, ein electric vertical take-off and landing vehicle. Es ist wie ein kleiner Helikopter, der einen Passagier bzw. Lasten entlang einer festen Route von A nach B bringen kann. Der häufig verwendete Begriff Drohne passt nicht ganz, wir nennen unsere eVTOLs Personal Air Vehicle (PAV) bzw. Cargo Air Vehicle (CAV).

Wie weit sind Sie in der Entwicklung?

Yvonne Winter: Es gibt ein 1:2 Modell. Dieses nutzen wir zur Evaluierung der inhouse entwickelten Software. Im Sommer werden erste Testflüge mit dem 1:1 Prototypen durchgeführt.

In den Bereich Urban Air Mobility und die Entwicklung von eVTOLs fließen Milliarden. Was unterscheidet Ihr Modell von den Modellen anderer Anbieter? Was ist Ihr revolutionärer Ansatz?

Yvonne Winter: FlyNow schafft es, Umweltschutz, Soziales und Wirtschaftlichkeit gleichzeitig positiv zu bedienen: Umweltschutz beim Produkt durch den schonenden Einsatz von Ressourcen, im Betrieb durch möglichst geringen Energieverbrauch und null Emissionen und in sozialer Hinsicht durch ein Angebot zum Preis von einer Taxifahrt. Dahinter steht, dass eine neue Form der Mobilität nur dann erfolgreich sein wird, wenn sie sicherer, komfortabler, schneller und vor allem günstiger ist als die bestehenden Verkehrsmittel. Wir haben die gesamte Wertschöpfungskette bewertet. Unser Konzept ist wahrscheinlich eines der ganz wenigen, mit dem sich in Zukunft wirklich Geld verdienen lässt. Grund dafür ist eine konsequente Fokussierung auf Effizienz in der Herstellung und im Betrieb unter minimalem Ressourcen- und Platzbedarf. Diese ergibt sich aus unserem technologischen Konzept, das sich massiv von den Multikopteransätzen vieler Mitbewerber unterscheidet. Schauen Sie sich den Marshelikopter Ingenuity an, er verwendet dasselbe Prinzip und generiert sogar am Mars genügend Auftrieb um fliegen zu können.

Bis 2050 werden laut Prognose des Beratungsunternehmens Roland Berger weltweit annähernd 160.000 autonome Elektro-Drohnen im Einsatz sein. Wo werden die FlyNow Air Vehicle zuerst abheben?

Yvonne Winter: Unsere ersten kommerziell genutzten eVTOLs werden Cargo-Varianten mit batterieelektrischem Antrieb sein. Das minimiert das Genehmigungsrisiko und erleichtert den Betreibern die Erlangung einer Betriebserlaubnis. Die Personenbeförderung ist der zweite Schritt.

Derzeit sind wir in Gesprächen mit südöstlichen asiatischen Ländern, die aufgrund Ihrer Topologie und Bevölkerungsdichte größere Herausforderungen im Mobilitätsbereich haben. Aber auch von Seiten Indiens, afrikanischen und arabischen Ländern besteht großes Interesse an unseren Drohnen.

Was ist die größte Herausforderung bei der Realisierung?

Yvonne Winter: Die größte Herausforderung sind wohl die noch nicht abschließend vorliegenden Regularien, sowohl auf der Vehicleseite als auch im Betrieb. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung seitens der AustroControl und der abgestimmten und durchgängigen Zertifizierungs-Roadmap sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Seiten der EASA.

Durch das Aufwachsen in einem Familienunternehmen hatten Sie ein gutes Entrée ins Unternehmertum. Welche weiteren Stationen gab es bis zur Gründung von FlyNow?  

Yvonne Winter: Ja. Ich habe schon mit neun Jahren mitgeholfen (lacht). Nach meiner Ausbildung als Industriekauffrau, dem Betriebswirtschaftsstudium und einigen Jahren in einem externen Unternehmen bin ich in unseren familiengeführten Getränkefachgroßhandel zurückgekehrt. Hier konnte ich auch erste Startup-Erfahrungen sammeln, indem ich ein Unternehmen für die Entsorgung und das Clearen von bepfandeten Einweggetränken aufgebaut habe. Danach folgten eine weitere Gründung im Immobilienbereich und mehrere Co-Gründungen in unterschiedlichen Branchen. Im Zuge der Zusammenarbeit in einem anderen Projekt, fragte mich unser heutiger CEO Jürgen Greil, ob ich zusammen mit Markus Kampitsch und Jens Steingräber die FlyNow Aviation auf die Startbahn bringen möchte – was wir 2019 gemacht haben.

Wenn Sie an die Unternehmensgründung am Anfang Ihrer Laufbahn denken und Ihre Gründung heute, was ändert sich durch die Erfahrung?

Yvonne Winter: Ganz klar die Herangehensweise. Ich musste erst lernen, was alles dazugehört ein Unternehmen von Null weg zu gründen. Ich hatte das große Glück mein erstes „Startup“ im Umfeld des elterlichen Betrieb aufzuziehen und hatte daher Rückhalt einer bestehenden Organisation und konnte auf das unternehmerische Know-how meiner Eltern zurückgreifen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Ganz klar sehe ich heute vielen Dingen gelassener entgegen und weiß aus Erfahrung, dass es immer eine Lösung gibt, auch wenn diese bedeutet, dass man den bisherigen Weg verlassen muss. Ich glaube, dass einer der Schlüssel zum Erfolg Mut ist.

Sie haben einen Sohn im Teenager-Alter. Was sind die wichtigsten Eigenschaften bzw. Rahmenbedingungen, die Sie für Unternehmensgründung mit Kind gebraucht haben?

Yvonne Winter: Ha – da knüpfen wir wieder beim Ende der oberen Fragen an. Mut und natürlich Unterstützung. Da ich nie aufgehört habe zu arbeiten, hatte ich die ersten drei Jahre eine Nanny. Etwas zu bewegen und voranzutreiben ist einfach in mir drin, daher war „nur“ Mutter sein nie eine Option für mich. Und um ehrlich zu sein, manchmal ist es eine ganz schöne Gratwanderung.  

Wie kann man Ihrer Meinung nach bei jungen Menschen die Lust auf Technik und Unternehmertum wecken?

Yvonne Winter: Ich habe keine Patentlösung, aber ich glaube, es braucht noch mehr Support, so wie das MINT-Programm in Salzburg. Und wir sollten uns die Frage stellen, wie wir es schaffen, dass Kinder in unser Leben integrierter sind, wir sollten sie in ihren Ideen ermutigen und ihnen mitgeben, dass Zukunft etwas ist, das wir gestalten. Im Zusammenhang mit Unternehmertum und Karriereplanung beobachte ich, dass junge Menschen oft Angst haben, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Wie heißt es: Man kann einen Hund nicht zur Jagd tragen. Für Unternehmensgründungen braucht es Leute, die für eine Idee brennen, begeistert sind und auf eine gemeinsame Vision ausgerichtet sind. Da entsteht die Dynamik, die man für ein Unternehmen braucht.

Ihr Gründerteam unterscheidet sich von vielen anderen durch die lange Berufserfahrung. Rund 100 Jahre bei vier Gründern. Gibt es aus Ihrer Sicht ein richtiges Alter fürs Gründen?

Yvonne Winter: Zu jedem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, selbst Unternehmer zu werden. Wenn man sich in der Geschichte die großen Erfindungen oder Entwicklungen anschaut, waren die meisten Erfinder bzw. Gründer erfolgreicher Unternehmen über vierzig.

Letzte Frage: Warum haben Sie sich für den Standort Techno-Z entschieden. Was schätzen Sie hier besonders?

Yvonne Winter: Als wir auf er Suche nach einem Büro in Salzburg waren, sind wir zufällig am Techno-Z vorbeigefahren. Ich habe danach gleich im Internet recherchiert und war von dem Umfeld begeistert. Dieses ist ideal für ein junges, technologieaffines Unternehmen, biete mit den Mitarbeiterwohnungen, der Infrastruktur und der Umgebung alles was man braucht.

Vielen Dank für das Gespräch!

Porträt Yvonne Winter lächelnd

Yvonne Winter, COO FlyNow Aviation
Industriekauffrau und Diplom-Betriebswirtin. Erste Startup-Erfahrung durch den erfolgreichen Aufbau eines Unternehmens für die Entsorgung und das Clearen von bepfandeten Einweggetränken. Gründung und Co-Gründung mehrerer Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. 2019 Co-Gründung von FlyNow Aviation GmbH in Salzburg.

FlyNow Aviation GmbH
Techno 12, Schillerstraße 30
5020 Salzburg, Austria
www.flynow-aviation.com
fly@flynow-aviation.com
Kompetenzen: Forschung und Entwicklung, Urban Air Mobility

Bilder Copyright: Techno-Z Konrad Fersterer

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Monika Sturmer

Monika Sturmer

Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.

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