Interview mit Dipl.-Ing. Dr. Peter Zinterhof jun.


Salzburgs einziger Supercomputer steht im Techno-Z Salzburg und ist nach dem Salzburger Physiker Christian Doppler (1803-1853) benannt. Im Center for High Performance Computing, einer Einrichtung der Uni Salzburg, kümmern sich sechs Mitarbeiter um den Betrieb des Hochleistungsrechners. Dipl.-Ing. Dr. Peter Zinterhof jun. (44) ist neben  seiner Forschung für Nutzeranliegen zuständig: von der Hilfestellung bei Softwareinstallationen, der Errechnung der benötigten Rechenleistung, bis zum laufenden Betrieb. Sein Motto beim Supercomputing: Mit dem Essen kommt der Appetit.

Was kann der Doppler-Cluster?
Der Doppler-Cluster ist ein Hochleistungsrechner. Hier wird alles gerechnet, was man auf normalen PCs nicht rechnen kann: weil es entweder zu lange dauert oder weil zu viel Speicherplatz benötigt wird. Ein Vergleich: Doppler rechnet in wenigen Stunden, wofür ein normaler Server einige Wochen brauchen würde.

 
Rechenpower im Doppelpack: Peter Zinterhof vor dem Doppler-Cluster. Der Hochleistungsrechner besteht derzeit aus 40 Servern (teilweise mit GPU- und Xeon-PHI-Beschleunigern) mit jeweils 64 Rechenkernen und 7 Terabyte Arbeitsspeicher. Er bietet eine Rechenleistung von 20.000 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde.
Rechenpower im Doppelpack: Peter Zinterhof jun. vor dem Doppler-Cluster. Der Hochleistungsrechner besteht derzeit aus 40 Servern (teilweise mit GPU- und Xeon-PHI-Beschleunigern) mit jeweils 64 Rechenkernen und 7 Terabyte Arbeitsspeicher. Er bietet eine Rechenleistung von 20.000 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde.

Wer nutzt in Salzburg diese enorme Rechenleistung?
Doppler kommt z.B. in der Medizin, in der Biologie und der Materialforschung zum Einsatz. Er bringt Wissenschaftlern und Produktentwicklern großen Nutzen, weil man sich durch Computersimulationen viel Zeit und teure Laborarbeit spart und Produkte schneller auf den Markt bringen kann. Es können auch Dinge untersucht werden, die man in der Natur nicht erkennen könnte, weil die Abläufe zu schnell oder winzigklein sind.

Können Sie Beispiele nennen?
Ein Beispiel ist die Allergieforschung an der Universität Salzburg. Wissenschaftler sparen sich durch Computersimulationen jahrelange Forschungs- und Laborarbeit. In virtuellen Reagenzgläsern werden Allergene minimal verändert und deren Wirkung auf das Immunsystem analysiert. Oder im Salzburger Landeskrankenhaus läuft ein Projekt, in dem Doppler Radiologen bei der Analyse von Bildern unterstützt. Hier ist das Ziel, dass der Computer auf Computertomografien erkennt, wie Nierenzysten aussehen und sie selber vermessen kann. Besonders spannend auch ist die Entwicklung von neuen Werkstoffen am Computer, die in der Natur gar nicht vorkommen.

Wo kommen diese Werkstoffe zum Einsatz?
Zum Beispiel bei Batterien. Hier ist das Problem, dass sie sich beim Aufladen abnützen und sich chemisch verändern. Der Akku ist irgendwann kaputt. Ziel ist es, stabilere Materialien einzusetzen, die mehr Ladezyklen aushalten und so die Haltbarkeit der Batterien verlängern.

Wenn ich mich als Techno-Z Mieter für den Hochleistungsrechner interessiere, wie gehe ich vor?
Einfach anrufen und vorbeischauen. Bei uns sind Techno-Z-Firmen hochwillkommen. Die Beratungsleistung ist kostenlos: Wir zeigen Firmen die Möglichkeiten auf, die sich bei ihren Vorhaben bieten. Mit Salzburg Research verbindet uns z.B. eine jahrelange, sehr wertvolle Partnerschaft.

Wie schaut ihre Dienstleistung aus?
Das kann ein Kooperationsprojekt sein oder eine Hilfestellung für eine passende Rechner-Architektur. Wir betreuen für Partner auch einzelne Server, die dann die gesamte Rechenkapazität von Doppler nutzen können. Nach dem Motto: Einen kaufen, alle nutzen. Wir sind viel billiger als Cloud-Anbieter. Die Total Costs of Ownership (Anmerkung: Gesamtbetriebskosten) liegen bei 20% von Cloud-Anbietern.

Was sind die Vorteile Ihres Kompetenzzentrums?
Wir stellen eine tolle Rechenleistung auf Basis von kostengünstiger Hardware und Software zur Verfügung. Wir haben über 25 Jahre wissenschaftliche und praktische Erfahrung im High Performance Computing. Wir sind vor Ort und man kann bei uns Testläufe machen. Außerdem ist es uns als Uni-Einrichtung sehr wichtig, dass unser Know-How nicht eingekapselt ist.

Supercomputer im Techno-Z-1989(c)Peter Schlager

1989: Feierliche Präsentation des ersten Hochleistungsrechners der Uni Salzburg im Techno-Z Salzburg.

KONTAKT
Center for High Performance Computing
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Robert Elsässer, Univ.-Prof. Dr. Peter Zinterhof sen.
Kundenbetreuung: Dipl.-Ing. Dr. Peter Zinterhof jun.
Tel: +43 662 8044 6771
Mail: chpc@cosy.sbg.ac.at
Web: http://chpc.sbg.ac.at

 

Interview mit Dipl.-Ing. Dr. Peter Zinterhof jun.


Salzburgs einziger Supercomputer steht im Techno-Z Salzburg und ist nach dem Salzburger Physiker Christian Doppler (1803-1853) benannt. Im Center for High Performance Computing, einer Einrichtung der Uni Salzburg, kümmern sich sechs Mitarbeiter um den Betrieb des Hochleistungsrechners. Dipl.-Ing. Dr. Peter Zinterhof jun. (44) ist neben  seiner Forschung für Nutzeranliegen zuständig: von der Hilfestellung bei Softwareinstallationen, der Errechnung der benötigten Rechenleistung, bis zum laufenden Betrieb. Sein Motto beim Supercomputing: Mit dem Essen kommt der Appetit.

Was kann der Doppler-Cluster?
Der Doppler-Cluster ist ein Hochleistungsrechner. Hier wird alles gerechnet, was man auf normalen PCs nicht rechnen kann: weil es entweder zu lange dauert oder weil zu viel Speicherplatz benötigt wird. Ein Vergleich: Doppler rechnet in wenigen Stunden, wofür ein normaler Server einige Wochen brauchen würde.

 
Rechenpower im Doppelpack: Peter Zinterhof vor dem Doppler-Cluster. Der Hochleistungsrechner besteht derzeit aus 40 Servern (teilweise mit GPU- und Xeon-PHI-Beschleunigern) mit jeweils 64 Rechenkernen und 7 Terabyte Arbeitsspeicher. Er bietet eine Rechenleistung von 20.000 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde.
Rechenpower im Doppelpack: Peter Zinterhof jun. vor dem Doppler-Cluster. Der Hochleistungsrechner besteht derzeit aus 40 Servern (teilweise mit GPU- und Xeon-PHI-Beschleunigern) mit jeweils 64 Rechenkernen und 7 Terabyte Arbeitsspeicher. Er bietet eine Rechenleistung von 20.000 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde.

Wer nutzt in Salzburg diese enorme Rechenleistung?
Doppler kommt z.B. in der Medizin, in der Biologie und der Materialforschung zum Einsatz. Er bringt Wissenschaftlern und Produktentwicklern großen Nutzen, weil man sich durch Computersimulationen viel Zeit und teure Laborarbeit spart und Produkte schneller auf den Markt bringen kann. Es können auch Dinge untersucht werden, die man in der Natur nicht erkennen könnte, weil die Abläufe zu schnell oder winzigklein sind.

Können Sie Beispiele nennen?
Ein Beispiel ist die Allergieforschung an der Universität Salzburg. Wissenschaftler sparen sich durch Computersimulationen jahrelange Forschungs- und Laborarbeit. In virtuellen Reagenzgläsern werden Allergene minimal verändert und deren Wirkung auf das Immunsystem analysiert. Oder im Salzburger Landeskrankenhaus läuft ein Projekt, in dem Doppler Radiologen bei der Analyse von Bildern unterstützt. Hier ist das Ziel, dass der Computer auf Computertomografien erkennt, wie Nierenzysten aussehen und sie selber vermessen kann. Besonders spannend auch ist die Entwicklung von neuen Werkstoffen am Computer, die in der Natur gar nicht vorkommen.

Wo kommen diese Werkstoffe zum Einsatz?
Zum Beispiel bei Batterien. Hier ist das Problem, dass sie sich beim Aufladen abnützen und sich chemisch verändern. Der Akku ist irgendwann kaputt. Ziel ist es, stabilere Materialien einzusetzen, die mehr Ladezyklen aushalten und so die Haltbarkeit der Batterien verlängern.

Wenn ich mich als Techno-Z Mieter für den Hochleistungsrechner interessiere, wie gehe ich vor?
Einfach anrufen und vorbeischauen. Bei uns sind Techno-Z-Firmen hochwillkommen. Die Beratungsleistung ist kostenlos: Wir zeigen Firmen die Möglichkeiten auf, die sich bei ihren Vorhaben bieten. Mit Salzburg Research verbindet uns z.B. eine jahrelange, sehr wertvolle Partnerschaft.

Wie schaut ihre Dienstleistung aus?
Das kann ein Kooperationsprojekt sein oder eine Hilfestellung für eine passende Rechner-Architektur. Wir betreuen für Partner auch einzelne Server, die dann die gesamte Rechenkapazität von Doppler nutzen können. Nach dem Motto: Einen kaufen, alle nutzen. Wir sind viel billiger als Cloud-Anbieter. Die Total Costs of Ownership (Anmerkung: Gesamtbetriebskosten) liegen bei 20% von Cloud-Anbietern.

Was sind die Vorteile Ihres Kompetenzzentrums?
Wir stellen eine tolle Rechenleistung auf Basis von kostengünstiger Hardware und Software zur Verfügung. Wir haben über 25 Jahre wissenschaftliche und praktische Erfahrung im High Performance Computing. Wir sind vor Ort und man kann bei uns Testläufe machen. Außerdem ist es uns als Uni-Einrichtung sehr wichtig, dass unser Know-How nicht eingekapselt ist.

Supercomputer im Techno-Z-1989(c)Peter Schlager

1989: Feierliche Präsentation des ersten Hochleistungsrechners der Uni Salzburg im Techno-Z Salzburg.

KONTAKT
Center for High Performance Computing
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Robert Elsässer, Univ.-Prof. Dr. Peter Zinterhof sen.
Kundenbetreuung: Dipl.-Ing. Dr. Peter Zinterhof jun.
Tel: +43 662 8044 6771
Mail: chpc@cosy.sbg.ac.at
Web: http://chpc.sbg.ac.at

 

Monika Sturmer

Monika Sturmer

Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.

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