Wenn es um bahnbrechende Entwicklungen im IT-Bereich geht, ist das amerikanische Unternehmen Wind River seit 30 Jahren ganz vorne mit dabei. Michael Kania ist einer von 1.900 Mitarbeitern und am Standort Salzburg für das weltweite Vertriebs-Controlling und Vertriebsadministration (EMEA) zuständig.

Mars-Rover fährt mit Technologie von Wind River

Nur wenigen ist das Unternehmen Wind River bekannt, obwohl heute fast jedes Auto mit der Technologie von Wind River ausgestattet ist. Auch der Mars-Rover Curiosity, der 2012 nach Leben auf dem roten Planeten suchte, basiert auf Wind River-Technologie. Das kalifornische Unternehmen ist Marktführer im Bereich eingebettete Betriebssysteme und beschäftigt weltweit über 1.900 Mitarbeiter. Einer dieser Mitarbeiter ist Michael Kania, verantwortlich für das weltweite Vertriebscontrolling und Vertriebsadministration in Europa im Mittleren Osten und Afrika.

Basiert auf Wind River Technologie: Mars Rover Curiosity
Basiert auf Wind River Technologie: Mars Rover Curiosity

Wind River: Tochter von Intel

Michael Kania (50) hat in den letzten 19 Jahren bereits drei Firmenübernahmen mitgemacht. Sein Büro im Techno 5 im Techno-Z Salzburg ist dabei immer das gleiche geblieben. „Angefangen habe ich 1996 bei dem Salzburger Start-up Take Five, das in der Zeit gerade von Integrated Systems gekauft wurde. IS wurde vier Jahre später von Wind River übernommen. Seit 2009 sind wir die erste eigenständige Tochter des Megakonzerns Intel“, schildert der sympathische Bayer seine bewegten Berufsjahre. Darunter waren auch schwierige Jahre, in denen viele Mitarbeiter gehen mussten. „Das war schlimm. Ich hatte am Standort 20 Mitarbeiter, nach der Übernahme von Wind River nur noch vier“, schildert Kania. Heute beschäftigt Wind River 26 Mitarbeiter am Standort Salzburg, die schwerpunktmäßig im technischen Support und als Software-Entwickler tätig.

Japan um sieben, Amerika um Mitternacht

Auf die Frage, wie es ist, für einen weltweit tätigten Konzern zu arbeiten, mit Vorgesetzten in San Franzisco und Mitarbeitern in Amerika, Österreich, Indien und Japan, antwortet Kania ganz offen: „Im Sommer war ich kurz vorm Burn out. Es gibt Tage, an denen ich den ersten Conference Call um sieben in der Früh habe und den letzten um Mitternacht.“ Der Grund dafür ist Salzburgs Zeitzone. „Wir liegen genau in der Mitte. Das heißt, ich habe einen ganzen Tag und einen Abend Zeit um zu kommunizieren. Am Vormittag kann ich Japan und China erreichen, zu Mittag Indien, den ganzen Tag lang Europa und am Abend Amerika“, schildert Kania. Da ein 16-Stunden-Tag auf Dauer nicht durchzuhalten ist, hat Kania jetzt ein flexibles Arbeitszeitmodell. „Ich nehme mir hin und wider Nachmittag frei und nütze die Zeit für Sport. Abends bin ich wieder im Home-Office. Außerdem versuche ich ein bis zwei Abende in der Woche frei zu halten. Das gelingt mir ganz gut“, ist der gebürtige Bad Reichenhaller zufrieden.

Wind River ist seit vielen Jahren im Techno 5 im Techno-Z Salzburg.

Wind River ist seit vielen Jahren im Techno 5 im Techno-Z Salzburg.

Internet of Things ist Zukunft

Für Fans von K.I.T.T., Kultauto der Amerikanischen Fernsehserie „Knight Rider“, könnte der Besitz eines eigenen intelligenten Flitzers schon bald Realität werden. Das Internet of Things oder Industrie 4.0. machen es möglich. Wind River spielt dabei eine führende Rolle. In Zukunft wird z.B. das Auto mit einem Kommunikationssystem ausgestattet sein, das den Besuch der Werkstatt vorschlägt, wenn Sensoren den Verschleiß von Ersatzteilen melden. Gleichzeitig werden die Ersatzteile automatisch bestellt und ein Termin in der Werkstatt ausgemacht. Die Anwendungsbeispiele bei Wind River sind endlos. Egal ob bei Industriesteuerungen, Windkraftanlagen, Flugzeug-Triebwerken oder Fluggeräten der NASA, immer sind Betriebssystem, Middleware, Support und Instandhaltung von Wind River mit dabei. Kania bringt es für die Autobranche auf den Punkt: „Jeder große Fahrzeughersteller oder Lieferant für Automobilindustrie ist unser Kunde, ohne Ausnahme.“

Berufseinstieg bei Audi

Kania hätte auch Karriere bei Audi in Ingolstadt machen können, wäre es nach seinem ersten Chef gegangen. Nach der Ausbildung zum Wirtschaftsingenieur fing er bei Audi als Controller an. „Das war ein Einstieg, wie ich ihn jedem nur wünschen kann“, erinnert sich Kania. „Mein Chef war ein tougher Verhandler, ich habe viel von ihm gelernt. Nach kurzer Zeit verfügte er über ein Investitionsvolumen von 200 Mio. Euro. Eine Verantwortung mit Herausforderung, wie der gebürtige Bad Reichenhaller bescheiden sagt. Trotzdem hat es ihn wieder in Richtung Heimat gezogen. Das Klima in Ingolstadt war nicht das Richtige für ihn: zu viel Nebel. „Es gibt keine schöneren Flecken als unser Voralpenland“, schwärmt der verheiratete Familienvater von zwei erwachsenen Kindern. Seine Hobbys Skifahren, Touren gehen, Bergsteigen oder Mountainbiken wären an der Donau einfach nicht möglich gewesen.

Wuzeltisch beste Investition

Kania legt auf ein gutes Betriebsklima und gesunde Arbeitsbedingungen besonders viel Wert. Gemeinsam mit der Betriebsärztin werden Gesundheitstage durchgeführt. Als beste Investition stellte sich dabei der Wuzeltisch heraus. „Zum Abschalten und Frust abbauen ist er einfach perfekt!“, erzählt er begeistert. Dass sich die Mitarbeiter bei Wind River wohl fühlen, zeigt auch die geringe Fluktuation.
Sein wichtigster Grundsatz: „Leben und leben lassen“.

windriver.com

Wenn es um bahnbrechende Entwicklungen im IT-Bereich geht, ist das amerikanische Unternehmen Wind River seit 30 Jahren ganz vorne mit dabei. Michael Kania ist einer von 1.900 Mitarbeitern und am Standort Salzburg für das weltweite Vertriebs-Controlling und Vertriebsadministration (EMEA) zuständig.

Mars-Rover fährt mit Technologie von Wind River

Nur wenigen ist das Unternehmen Wind River bekannt, obwohl heute fast jedes Auto mit der Technologie von Wind River ausgestattet ist. Auch der Mars-Rover Curiosity, der 2012 nach Leben auf dem roten Planeten suchte, basiert auf Wind River-Technologie. Das kalifornische Unternehmen ist Marktführer im Bereich eingebettete Betriebssysteme und beschäftigt weltweit über 1.900 Mitarbeiter. Einer dieser Mitarbeiter ist Michael Kania, verantwortlich für das weltweite Vertriebscontrolling und Vertriebsadministration in Europa im Mittleren Osten und Afrika.

Basiert auf Wind River Technologie: Mars Rover Curiosity
Basiert auf Wind River Technologie: Mars Rover Curiosity

Wind River: Tochter von Intel

Michael Kania (50) hat in den letzten 19 Jahren bereits drei Firmenübernahmen mitgemacht. Sein Büro im Techno 5 im Techno-Z Salzburg ist dabei immer das gleiche geblieben. „Angefangen habe ich 1996 bei dem Salzburger Start-up Take Five, das in der Zeit gerade von Integrated Systems gekauft wurde. IS wurde vier Jahre später von Wind River übernommen. Seit 2009 sind wir die erste eigenständige Tochter des Megakonzerns Intel“, schildert der sympathische Bayer seine bewegten Berufsjahre. Darunter waren auch schwierige Jahre, in denen viele Mitarbeiter gehen mussten. „Das war schlimm. Ich hatte am Standort 20 Mitarbeiter, nach der Übernahme von Wind River nur noch vier“, schildert Kania. Heute beschäftigt Wind River 26 Mitarbeiter am Standort Salzburg, die schwerpunktmäßig im technischen Support und als Software-Entwickler tätig.

Japan um sieben, Amerika um Mitternacht

Auf die Frage, wie es ist, für einen weltweit tätigten Konzern zu arbeiten, mit Vorgesetzten in San Franzisco und Mitarbeitern in Amerika, Österreich, Indien und Japan, antwortet Kania ganz offen: „Im Sommer war ich kurz vorm Burn out. Es gibt Tage, an denen ich den ersten Conference Call um sieben in der Früh habe und den letzten um Mitternacht.“ Der Grund dafür ist Salzburgs Zeitzone. „Wir liegen genau in der Mitte. Das heißt, ich habe einen ganzen Tag und einen Abend Zeit um zu kommunizieren. Am Vormittag kann ich Japan und China erreichen, zu Mittag Indien, den ganzen Tag lang Europa und am Abend Amerika“, schildert Kania. Da ein 16-Stunden-Tag auf Dauer nicht durchzuhalten ist, hat Kania jetzt ein flexibles Arbeitszeitmodell. „Ich nehme mir hin und wider Nachmittag frei und nütze die Zeit für Sport. Abends bin ich wieder im Home-Office. Außerdem versuche ich ein bis zwei Abende in der Woche frei zu halten. Das gelingt mir ganz gut“, ist der gebürtige Bad Reichenhaller zufrieden.

Wind River ist seit vielen Jahren im Techno 5 im Techno-Z Salzburg.

Wind River ist seit vielen Jahren im Techno 5 im Techno-Z Salzburg.

Internet of Things ist Zukunft

Für Fans von K.I.T.T., Kultauto der Amerikanischen Fernsehserie „Knight Rider“, könnte der Besitz eines eigenen intelligenten Flitzers schon bald Realität werden. Das Internet of Things oder Industrie 4.0. machen es möglich. Wind River spielt dabei eine führende Rolle. In Zukunft wird z.B. das Auto mit einem Kommunikationssystem ausgestattet sein, das den Besuch der Werkstatt vorschlägt, wenn Sensoren den Verschleiß von Ersatzteilen melden. Gleichzeitig werden die Ersatzteile automatisch bestellt und ein Termin in der Werkstatt ausgemacht. Die Anwendungsbeispiele bei Wind River sind endlos. Egal ob bei Industriesteuerungen, Windkraftanlagen, Flugzeug-Triebwerken oder Fluggeräten der NASA, immer sind Betriebssystem, Middleware, Support und Instandhaltung von Wind River mit dabei. Kania bringt es für die Autobranche auf den Punkt: „Jeder große Fahrzeughersteller oder Lieferant für Automobilindustrie ist unser Kunde, ohne Ausnahme.“

Berufseinstieg bei Audi

Kania hätte auch Karriere bei Audi in Ingolstadt machen können, wäre es nach seinem ersten Chef gegangen. Nach der Ausbildung zum Wirtschaftsingenieur fing er bei Audi als Controller an. „Das war ein Einstieg, wie ich ihn jedem nur wünschen kann“, erinnert sich Kania. „Mein Chef war ein tougher Verhandler, ich habe viel von ihm gelernt. Nach kurzer Zeit verfügte er über ein Investitionsvolumen von 200 Mio. Euro. Eine Verantwortung mit Herausforderung, wie der gebürtige Bad Reichenhaller bescheiden sagt. Trotzdem hat es ihn wieder in Richtung Heimat gezogen. Das Klima in Ingolstadt war nicht das Richtige für ihn: zu viel Nebel. „Es gibt keine schöneren Flecken als unser Voralpenland“, schwärmt der verheiratete Familienvater von zwei erwachsenen Kindern. Seine Hobbys Skifahren, Touren gehen, Bergsteigen oder Mountainbiken wären an der Donau einfach nicht möglich gewesen.

Wuzeltisch beste Investition

Kania legt auf ein gutes Betriebsklima und gesunde Arbeitsbedingungen besonders viel Wert. Gemeinsam mit der Betriebsärztin werden Gesundheitstage durchgeführt. Als beste Investition stellte sich dabei der Wuzeltisch heraus. „Zum Abschalten und Frust abbauen ist er einfach perfekt!“, erzählt er begeistert. Dass sich die Mitarbeiter bei Wind River wohl fühlen, zeigt auch die geringe Fluktuation.
Sein wichtigster Grundsatz: „Leben und leben lassen“.

windriver.com

Monika Sturmer

Monika Sturmer

Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.

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