Am Ende der Jakob-Haringer-Straße, im Tiefparterre von Techno 5 befindet sich das Studio 3. Es ist Forschungslabor, Büro, Meetingraum, Bühne und Veranstaltungsort für Wissenschaft und Kunst. Martin Murer leitet diesen besonderen Ort. Er ist Forscher im Center for Human Computer Interaction der Universität Salzburg. Das Studio 3 ist ein wesentlicher Teil dieser Forschungseinheit.
Methoden hinterfragen
Auf den ersten Blick wirkt Martin Murer wie ein Künstler, ein Musiker. Ganz so falsch ist der Eindruck nicht. Der gebürtige Steirer ist ein kunstaffiner Forscher, der für seine Arbeit künstlerische Methoden anwendet. „Wir müssen Blick und Methoden permanent hinterfragen. Wir brauchen Disruption“, sagt Martin Murer. Seit zwölf Jahren beschäftigt er sich an der Universität Salzburg mit der Beziehung zwischen Mensch und Technologie, wie man Computer besser in unseren Alltag und unsere Alltagsumgebung integrieren kann. Zuvor hat er an der FH Joanneum Ausstellungsdesign studiert.
Geniales Dreiergespann: Wissenschaft, Technik und Kunst
Im Studio 3 finden regelmäßig Veranstaltungen mit Künstlern statt. Diese sollen bewusst eine Störung in den Forschungsalltag bringen. „Die Disruption von außen ist wichtig, sie muss aber von Leuten kommen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen, aber andere Methoden anwenden“, erläutert Murer das Prinzip. „Unsere Rahmenbedingungen ändern sich schnell, unsere Technologien entwickeln sich schnell, die Forschung ist mit dem Morgen beschäftigt. Die Kunst blickt aber oft noch weiter in die Zukunft.“ Murer nennt ein Beispiel aus der Medizin an der Schnittstelle zwischen menschlichem Gehirn und Computer: „Künstler haben aus EEG-Daten Sounds und Musik erzeugt. Im Klang wurden Muster gefunden, aus denen Neurologen wertvolle Rückschlüsse ziehen konnten.“
Internationale Künstler im Studio 3
Für die Begreifbarmachung von gesellschaftlich relevanten Fragestellungen hat das Studio 3 vor mehreren Jahren einen kongenialen Partner gefunden: Subnet ist ein Salzburger Kulturverein, der eine Plattform für Medienkunst und experimentelle Technologie bietet. Gemeinsam veranstalten sie im Studio 3 subnetTALK und subnetAIR und laden Künstler aus aller Welt ein. „Entweder zu einem Vortrag oder als Artist in Residence. Im zweiten Fall werden die Künstler von einer Jury ausgewählt und sind zwischen vier und sechs Wochen in Salzburg, arbeiten schwerpunktmäßig bei uns und erhalten Zugang zu Technologie, Knowhow und Infrastruktur.
Am Anfang und Ende ihres Aufenthalts hat jeder Interessierte die Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu treten“, so Murer. Der Titel des Programms für 2020 lautet „Konjunktiv“, sehr zutreffend für das Corona-Jahr 2020. Alle Veranstaltungen sind online. Das gemeinsam mit der ARGEkultur und Subnet geplante Medienkunst-Festival „Digital Spring“ musste wegen Corona leider abgesagt werden. Ab Herbst 2020 plant Murer beide Varianten: online und offline. Techno-Z-Mieter sind zum kreativen Austausch herzlich eingeladen.
Martin Murer über …
... das beruflich prägendste Erlebnis: "Das war die Ars Electronica in Linz. Sie stellte die Relevanz der Beziehung Kunst - Technologie - Mensch völlig außer Frage."
... über Salzburg: "Salzburg hat eine recht spannende und kompakte Subkultur, die Nicht-Größe hat Charme, es gibt wenig Berührungsängste zwischen den Institutionen."
... über das Potential von subnetTALK und subnetAIR für Unternehmen: "Inspiration, vielleicht auch Ideen, wie manche Technologien außerhalb des angestammten Terrains auch zur Anwendung kommen können. Oft weiß man das Potential von Technologien nicht einzuschätzen."
Studio 3
Center for Human Computer Interaction
Universität Salzburg
Techno 5, Jakob-Haringer-Straße 8
5020 Salzburg
VERANSTALTUNGSFORMATE
- SubnetTALK: Subnet lädt Künstler*innen und Forscher*innen ein, einen Impuls zu Themen im Spannungsfeld Kunst, Technologie, Forschung zu geben. Dieser Impuls ist Grundlage für den Dialog. SubnetTALK wird von FS1 aufgezeichnet.
- SubnetAIR ist das Subnet Artist in ResidenceProgramm. Der Fokus liegt auf dem Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft mit Schwerpunkten in experimentellen Medien, Physical Computing, Hardware Hacking und Tinkering. SubnetAIR und SubnetTALK sind eine Kooperation von Subnet und Center for HCI.
LINKS:
Studio 3
Center for Human Computer Interaction
subnet
+++
Dieser Artikel ist auch im PRINT-MAGAZIN des Techno-Z erschienen.
Sie können es gerne kostenlos abonnieren: Schicken Sie einfach eine eMail mit Ihrer Postanschrift an office@techno-z.at.
Monika Sturmer
Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.
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Am Ende der Jakob-Haringer-Straße, im Tiefparterre von Techno 5 befindet sich das Studio 3. Es ist Forschungslabor, Büro, Meetingraum, Bühne und Veranstaltungsort für Wissenschaft und Kunst. Martin Murer leitet diesen besonderen Ort. Er ist Forscher im Center for Human Computer Interaction der Universität Salzburg. Das Studio 3 ist ein wesentlicher Teil dieser Forschungseinheit.
Methoden hinterfragen
Auf den ersten Blick wirkt Martin Murer wie ein Künstler, ein Musiker. Ganz so falsch ist der Eindruck nicht. Der gebürtige Steirer ist ein kunstaffiner Forscher, der für seine Arbeit künstlerische Methoden anwendet. „Wir müssen Blick und Methoden permanent hinterfragen. Wir brauchen Disruption“, sagt Martin Murer. Seit zwölf Jahren beschäftigt er sich an der Universität Salzburg mit der Beziehung zwischen Mensch und Technologie, wie man Computer besser in unseren Alltag und unsere Alltagsumgebung integrieren kann. Zuvor hat er an der FH Joanneum Ausstellungsdesign studiert.
Geniales Dreiergespann: Wissenschaft, Technik und Kunst
Im Studio 3 finden regelmäßig Veranstaltungen mit Künstlern statt. Diese sollen bewusst eine Störung in den Forschungsalltag bringen. „Die Disruption von außen ist wichtig, sie muss aber von Leuten kommen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen, aber andere Methoden anwenden“, erläutert Murer das Prinzip. „Unsere Rahmenbedingungen ändern sich schnell, unsere Technologien entwickeln sich schnell, die Forschung ist mit dem Morgen beschäftigt. Die Kunst blickt aber oft noch weiter in die Zukunft.“ Murer nennt ein Beispiel aus der Medizin an der Schnittstelle zwischen menschlichem Gehirn und Computer: „Künstler haben aus EEG-Daten Sounds und Musik erzeugt. Im Klang wurden Muster gefunden, aus denen Neurologen wertvolle Rückschlüsse ziehen konnten.“
Internationale Künstler im Studio 3
Für die Begreifbarmachung von gesellschaftlich relevanten Fragestellungen hat das Studio 3 vor mehreren Jahren einen kongenialen Partner gefunden: Subnet ist ein Salzburger Kulturverein, der eine Plattform für Medienkunst und experimentelle Technologie bietet. Gemeinsam veranstalten sie im Studio 3 subnetTALK und subnetAIR und laden Künstler aus aller Welt ein. „Entweder zu einem Vortrag oder als Artist in Residence. Im zweiten Fall werden die Künstler von einer Jury ausgewählt und sind zwischen vier und sechs Wochen in Salzburg, arbeiten schwerpunktmäßig bei uns und erhalten Zugang zu Technologie, Knowhow und Infrastruktur.
Am Anfang und Ende ihres Aufenthalts hat jeder Interessierte die Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu treten“, so Murer. Der Titel des Programms für 2020 lautet „Konjunktiv“, sehr zutreffend für das Corona-Jahr 2020. Alle Veranstaltungen sind online. Das gemeinsam mit der ARGEkultur und Subnet geplante Medienkunst-Festival „Digital Spring“ musste wegen Corona leider abgesagt werden. Ab Herbst 2020 plant Murer beide Varianten: online und offline. Techno-Z-Mieter sind zum kreativen Austausch herzlich eingeladen.
Martin Murer über …
... das beruflich prägendste Erlebnis: "Das war die Ars Electronica in Linz. Sie stellte die Relevanz der Beziehung Kunst - Technologie - Mensch völlig außer Frage."
... über Salzburg: "Salzburg hat eine recht spannende und kompakte Subkultur, die Nicht-Größe hat Charme, es gibt wenig Berührungsängste zwischen den Institutionen."
... über das Potential von subnetTALK und subnetAIR für Unternehmen: "Inspiration, vielleicht auch Ideen, wie manche Technologien außerhalb des angestammten Terrains auch zur Anwendung kommen können. Oft weiß man das Potential von Technologien nicht einzuschätzen."
Studio 3
Center for Human Computer Interaction
Universität Salzburg
Techno 5, Jakob-Haringer-Straße 8
5020 Salzburg
VERANSTALTUNGSFORMATE
- SubnetTALK: Subnet lädt Künstler*innen und Forscher*innen ein, einen Impuls zu Themen im Spannungsfeld Kunst, Technologie, Forschung zu geben. Dieser Impuls ist Grundlage für den Dialog. SubnetTALK wird von FS1 aufgezeichnet.
- SubnetAIR ist das Subnet Artist in ResidenceProgramm. Der Fokus liegt auf dem Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft mit Schwerpunkten in experimentellen Medien, Physical Computing, Hardware Hacking und Tinkering. SubnetAIR und SubnetTALK sind eine Kooperation von Subnet und Center for HCI.
LINKS:
Studio 3
Center for Human Computer Interaction
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Dieser Artikel ist auch im PRINT-MAGAZIN des Techno-Z erschienen.
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Monika Sturmer
Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.
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