Der Radverkehr gilt als wichtiger Bestandteil der angestrebten Energie- und Mobilitätswende. Um die Maßnahmen entsprechend der tatsächlichen Bedürfnisse von RadfahrerInnen planen und Fördermittel effizient einsetzen zu können, braucht es aktuelle Entscheidungsgrundlagen. Für den Großraum Salzburg wurden nun notwendige Fahrraddaten erhoben, ausgewertet und bereitgestellt: Ergebnisse sind ein Fahrrad-Dashboard, das EntscheidungsträgerInnen ein Lagebild der Fahrradmobilität in Echtzeit bietet, sowie die Identifikation von vier verschiedenen Fahrradtypen.
Die meisten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs orientieren sich an durchschnittlichen RadfahrerInnen, die es in dieser Form jedoch nicht gibt. Die Gruppe der radfahrenden Personen ist enorm vielfältig und sehr unterschiedlich. Diese Vielfalt gilt es zu beachten, wenn Fördermaßnahmen in der Breite wirken sollen.
Internationale RadverkehrsexpertInnen sind sich einig: Grundlage für relevante Entscheidungen zum Radverkehrsmanagement und zur Planung und Evaluierung von Maßnahmen sind valide Daten. Eine Umfrage im Rahmen der Forschungsarbeit zeigt die Brisanz: 98 Prozent der über 300 teilnehmenden RadverkehrsexpertInnen erachten Daten zur Fahrradmobilität als wichtig bzw. sehr wichtig für ihren jeweiligen Tätigkeitsbereich. Allerdings gaben lediglich elf Prozent an, sämtliche Aufgaben mit den zur Verfügung stehenden Daten bewältigen zu können. Zwischen Bedarf und Verfügbarkeit derartiger Daten klafft also meist eine Lücke.
Hier setzte das Konsortium von Bicycle Observatory an: Daten aus unterschiedlichen Quellen wurden miteinander verschränkt, um so ein möglichst umfassendes Bild der Fahrradmobilität in Salzburg zu erhalten.
Den Radverkehr im Blick: Daten als wichtige Entscheidungsgrundlage
Für die Großregion Salzburg wurden im Forschungsprojekt Bewegungsdaten aus mobilen Anwendungen, Mobilitätserhebungen und Ergebnisse von Fokusgruppeninterviews zusammengeführt. Die besondere Herausforderung lag hierbei in der konzeptionellen und technischen Zusammenführung der unterschiedlichen Datenbestände.
Um die gesammelten Daten bestmöglich in Wert zu setzen, wurde ein übersichtliches Dashboard entwickelt: Im Dashboard werden Daten und Analyseergebnisse in Form von Karten, Diagrammen und Kennzahlen übersichtlich aufbereitet. EntscheidungsträgerInnen erhalten damit ein Lagebild der Fahrradmobilität in Echtzeit.
RadfahrerInnen sind höchst unterschiedlich: Vier Fahrrad-Typen
In einem so genannten Mixed-Method Ansatz wurden aus unterschiedlichen Datenquellen verschiedene Radfahrtypen abgeleitet. Dazu wurden über 1.000 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten, sowie ihren Wertehaltungen und Lebensstilen befragt. Bei dieser Analyse kristallisierten sich vier Typen von RadfahrerInnen heraus, die sich in ihrer Haltung dem Radfahren gegenüber sowie in ihrem Mobilitätsverhalten merklich unterscheiden.
Sind Sie mehr Margit, Basti, Lisa oder Volker?
Die vier Radfahr-Typen helfen als stilisierte Modelle die Heterogenität der Radfahr-Community deutlich erkennbar zu machen. Die einzelnen Typen unterscheiden sich stark darin, ob sie eher im Alltag oder in der Freizeit fahren, ob das Radfahren eher Leidenschaft oder nur Fortbewegungsmittel ist, ob sie nur bei Sonnenschein oder auch bei Schlechtwetter am Rad unterwegs sind und ob sie Routine-Wege nutzen oder lieber improvisieren.
Über Bicycle Observatory
Im Forschungsprojekt „Bicycle Observatory – Am Puls der
Fahrradmobilität“ wurde in den vergangenen Monaten durch die
Zusammenführung von technischen Sensordaten und sozialwissenschaftlichen
Erhebungsdaten ein mehrdimensionales, räumlich differenziertes Lagebild
des Radverkehrs konzipiert, um den Radverkehr als Gesamtsystem sowie
dessen Heterogenität innerhalb der Gruppe der RadfahrerInnen besser zu
verstehen. Die Erkenntnisse, die im Testraum Salzburg erhoben wurden,
lassen sich allgemein anwenden.
Konsortium: Universität Salzburg –
Fachbereich Geoinformatik Z_GIS (Projektleitung), Salzburg Research
Forschungsgesellschaft mbH, Helios – Agentur für nachhaltige Mobilität,
PRISMA solutions EDV-Dienstleistungen GmbH. Das Forschungsprojekt
Bicycle Observatory wurde gefördert vom Klimaschutzministerium im
Programm „Mobilität der Zukunft“.
Titelbild: © Universität Salzburg, Bernhard Zagel
Birgit Strohmeier
Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätsmanagement bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH.
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Die meisten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs orientieren sich an durchschnittlichen RadfahrerInnen, die es in dieser Form jedoch nicht gibt. Die Gruppe der radfahrenden Personen ist enorm vielfältig und sehr unterschiedlich. Diese Vielfalt gilt es zu beachten, wenn Fördermaßnahmen in der Breite wirken sollen.
Internationale RadverkehrsexpertInnen sind sich einig: Grundlage für relevante Entscheidungen zum Radverkehrsmanagement und zur Planung und Evaluierung von Maßnahmen sind valide Daten. Eine Umfrage im Rahmen der Forschungsarbeit zeigt die Brisanz: 98 Prozent der über 300 teilnehmenden RadverkehrsexpertInnen erachten Daten zur Fahrradmobilität als wichtig bzw. sehr wichtig für ihren jeweiligen Tätigkeitsbereich. Allerdings gaben lediglich elf Prozent an, sämtliche Aufgaben mit den zur Verfügung stehenden Daten bewältigen zu können. Zwischen Bedarf und Verfügbarkeit derartiger Daten klafft also meist eine Lücke.
Hier setzte das Konsortium von Bicycle Observatory an: Daten aus unterschiedlichen Quellen wurden miteinander verschränkt, um so ein möglichst umfassendes Bild der Fahrradmobilität in Salzburg zu erhalten.
Den Radverkehr im Blick: Daten als wichtige Entscheidungsgrundlage
Für die Großregion Salzburg wurden im Forschungsprojekt Bewegungsdaten aus mobilen Anwendungen, Mobilitätserhebungen und Ergebnisse von Fokusgruppeninterviews zusammengeführt. Die besondere Herausforderung lag hierbei in der konzeptionellen und technischen Zusammenführung der unterschiedlichen Datenbestände.
Um die gesammelten Daten bestmöglich in Wert zu setzen, wurde ein übersichtliches Dashboard entwickelt: Im Dashboard werden Daten und Analyseergebnisse in Form von Karten, Diagrammen und Kennzahlen übersichtlich aufbereitet. EntscheidungsträgerInnen erhalten damit ein Lagebild der Fahrradmobilität in Echtzeit.
RadfahrerInnen sind höchst unterschiedlich: Vier Fahrrad-Typen
In einem so genannten Mixed-Method Ansatz wurden aus unterschiedlichen Datenquellen verschiedene Radfahrtypen abgeleitet. Dazu wurden über 1.000 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten, sowie ihren Wertehaltungen und Lebensstilen befragt. Bei dieser Analyse kristallisierten sich vier Typen von RadfahrerInnen heraus, die sich in ihrer Haltung dem Radfahren gegenüber sowie in ihrem Mobilitätsverhalten merklich unterscheiden.
Sind Sie mehr Margit, Basti, Lisa oder Volker?
Die vier Radfahr-Typen helfen als stilisierte Modelle die Heterogenität der Radfahr-Community deutlich erkennbar zu machen. Die einzelnen Typen unterscheiden sich stark darin, ob sie eher im Alltag oder in der Freizeit fahren, ob das Radfahren eher Leidenschaft oder nur Fortbewegungsmittel ist, ob sie nur bei Sonnenschein oder auch bei Schlechtwetter am Rad unterwegs sind und ob sie Routine-Wege nutzen oder lieber improvisieren.
Über Bicycle Observatory
Im Forschungsprojekt „Bicycle Observatory – Am Puls der
Fahrradmobilität“ wurde in den vergangenen Monaten durch die
Zusammenführung von technischen Sensordaten und sozialwissenschaftlichen
Erhebungsdaten ein mehrdimensionales, räumlich differenziertes Lagebild
des Radverkehrs konzipiert, um den Radverkehr als Gesamtsystem sowie
dessen Heterogenität innerhalb der Gruppe der RadfahrerInnen besser zu
verstehen. Die Erkenntnisse, die im Testraum Salzburg erhoben wurden,
lassen sich allgemein anwenden.
Konsortium: Universität Salzburg –
Fachbereich Geoinformatik Z_GIS (Projektleitung), Salzburg Research
Forschungsgesellschaft mbH, Helios – Agentur für nachhaltige Mobilität,
PRISMA solutions EDV-Dienstleistungen GmbH. Das Forschungsprojekt
Bicycle Observatory wurde gefördert vom Klimaschutzministerium im
Programm „Mobilität der Zukunft“.
Titelbild: © Universität Salzburg, Bernhard Zagel
Birgit Strohmeier
Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätsmanagement bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH.
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