David Brych (32) ist Spezialist für Content Marketing und Videoproduktion. Sein bekanntestes Youtube-Projekt: 5 Ideen, eine Community für Entrepreneure. Am 25. Jänner war er Keynote-Speaker beim Startup Salzburg Birthday Bash. Kurz darauf leitete er einen Youtube-Workshop im Techno-Z. Zwischen zwei Workshop-Einheiten habe ich ihn u..a. über Corporate Youtube, gute Beispiele, die Startup Szene in Salzburg und seine eigene Erfahrung als Gründer gefragt.
Sie haben die Salzburger Startup-Szene kennen gelernt. Wie war der Birthday Bash für Sie?
David Brych: Es war eine ganz tolle Atmosphäre. Ich bin viel auf Gründerveranstaltungen, aber es ist nicht oft der Fall, dass so nach vorne geprescht wird. Allein als wir ankamen, ging’s gleich mit Gesprächen und Brainstormings los. Ich glaube, dass hier besonders innovative Startups gefördert werden.
Sie organisieren selbst Gründertreffen für Ihre Community in Deutschland. Was ist Ihnen in Salzburg aufgefallen?
David Brych: Es ist definitiv so, dass diese Veranstaltung sehr geballt war, in einem großen Rahmen und in einer toller Location. Wir machen das ja abgeschwächt, mit 80 bis 100 Leuten. Ich habe den Eindruck, dass in Salzburg viele Macher unter den Startups sind. Vielleicht liegt es daran, dass man sich in Salzburg gegenseitig mehr pusht. Hier kennt jeder jeden, man möchte Erfolge vorweisen und nicht nur schwafeln. In Berlin mit 4 Millionen Leuten und extrem vielen Startups hat man vielleicht nicht so den Kick, der innerhalb der Szene hier herrscht.
Bei Ihrem Workshop im Techno-Z geht es um Corporate Youtube. Was ist Ihnen bei diesem Crash-Kurs wichtig?
David Brych: Dass die jungen Unternehmer genauso wie die älteren mittelständischen Unternehmen diese Möglichkeit erkennen und wahrnehmen. Die Etablierten haben Scheu vor dem Neuen und können sich nicht richtig damit auseinandersetzen. Und die Jungen haben Youtube als so selbstverständlich akzeptiert, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
Was muss ich mir als Unternehmen überlegen, bevor ich einen Youtube-Kanal starte?
David Brych: Erstens einen Bereich suchen, der noch nicht überlagert ist. Also keinen Beauty und keinen Let’s Play-Kanal. Dann kann man den First-Mover-Effect nutzen. Zweitens braucht man Content. Am besten 20 Themen aufschreiben, möglichst simpel, damit man günstig produzieren kann. Drittens muss man einen langen Atem haben und idealerweise wöchentlich veröffentlichen. Ein Youtube-Kanal ist ein firmeninterner Fernsehsender. Das soll keine Werbesendung sein.
Worauf muss ich achten: Mut zu wackeligen Bildern oder lieber hochprofessionelle Videos?
David Brych: Alles ist möglich. Es muss nur zum Produkt und zur Marke passen. Wichtig ist, dass der Ton gut ist, das Bild ist zweitrangig. Man kann Videos auch mit dem Smartphone machen. Technisch gibt es keine echten Grenzen. Es soll natürlich so gut sein, dass man Spaß hat, es zu konsumieren und es soll Aufmerksamkeit generieren. Aufmerksamkeit ist in der heutigen Zeit der größte Vermögenswert, den man aufbauen kann. Es geht nicht um den kurzfristigen Sale, sonders es geht um die langfristig geliebte Marke.
Beispiele für gutes Content Marketing auf Youtube :
- Psychologe: Psychologie für dein Leben
- Spedition: Wir heißen Axel
- Bodenbeläge: Mauerverblender
- Spielzeug: Rokenbok Skyscraper
- Anwalt: KanzleiWBS
Sie haben fünf Unternehmen. Wie war die Gründungsphase bei Ihnen?
David Brych: Ich hätte es begrüßt, wenn ich eine technische Infrastruktur wie heute vorgefunden hätte. Ich habe 2006 Medientechnik studiert und neben dem Studium bei einem Radiosender gearbeitet. Youtube haben wir damals noch gar nicht ernst genommen. Wir produzierten für die Radiosendung Teaser und haben sie dann in Youtube hochgeladen, aber nicht daran gedacht, ganze Sendungen hochzuladen. Das wäre auch vom technischen Aufwand her viel zu groß gewesen. Außerdem waren es noch zu wenige User. Ich muss sagen, dass ich ja wirklich noch nicht alt bin, aber schon Evolutions-Sprünge mitgemacht habe.
Technisch war es vor 10 Jahren eine ganz andere Situation: kein WLAN, keine Smartphones, keine Videocalls, keine Cloud Systeme. Heute können wir dezentral arbeiten, wir sind vier Leute im Team mit 40 Freelancern von Bali bis Hamburg.
5 Ideen hat mittlerweile 33.000 Abonnenten und eine sehr umfangreiche Liste mit Buchempfehlungen für Entrepreneure. Ganz vorne mit dabei ist das Buch „Wie man Freunde gewinnt?“. Warum?
David Brych: Die Reihenfolge ist nicht so bewusst gewählt. Aber das Buch von Dale Carnegie ist auf jeden Fall eines der wichtigsten Bücher, das man in dem Bereich lesen sollte. Hier geht es nicht nur um Freunde, sondern um qualitative Geschäftsbeziehungen, um Führung und wie man mit Mitarbeitern und Freelancern umgeht.
Es ist ein wichtiger Aspekt des Unternehmertums, den man nirgends lernt. Mein Tipp: Wir machen Monats-Empfehlungen zu bestimmten Themen, damit man sich in den über 100 Videos zurechtfindet. Einfach mal nachschauen.
Vielen Dank für das Gespräch!
5 Ideen
Mit Erklärfilmen fasst das Team von 5 Ideen seit 2015 Sachbücher für Entrereneure zusammen. Sie extrahieren die fünf wichtigsten Ideen und setzen sie sehr ansprechend in Szene. Das finden auch die mittlerweile 33.600 Abonnenten.
Unsere Mission bei 5 IDEEN ist es, Menschen bei Ihrem persönlichen Erfolg zu unterstützen, indem wir das Wissen und die Erfahrungen der erfolgreichsten Menschen der Welt verbreiten. Mit Videos, Interviews, Artikeln und Ton-Aufnahmen von den beliebtesten Unternehmern, Coaches, Investoren, Berühmtheiten und inspirierenden Menschen aus der ganzen Welt.
Zu den Buchtipps: www.5ideen.com
Zum Youtube-Channel von 5 Ideen.
Zum Workshop-Angebot: herotube.de
Monika Sturmer
Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.
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Sie haben die Salzburger Startup-Szene kennen gelernt. Wie war der Birthday Bash für Sie?
David Brych: Es war eine ganz tolle Atmosphäre. Ich bin viel auf Gründerveranstaltungen, aber es ist nicht oft der Fall, dass so nach vorne geprescht wird. Allein als wir ankamen, ging’s gleich mit Gesprächen und Brainstormings los. Ich glaube, dass hier besonders innovative Startups gefördert werden.
Sie organisieren selbst Gründertreffen für Ihre Community in Deutschland. Was ist Ihnen in Salzburg aufgefallen?
David Brych: Es ist definitiv so, dass diese Veranstaltung sehr geballt war, in einem großen Rahmen und in einer toller Location. Wir machen das ja abgeschwächt, mit 80 bis 100 Leuten. Ich habe den Eindruck, dass in Salzburg viele Macher unter den Startups sind. Vielleicht liegt es daran, dass man sich in Salzburg gegenseitig mehr pusht. Hier kennt jeder jeden, man möchte Erfolge vorweisen und nicht nur schwafeln. In Berlin mit 4 Millionen Leuten und extrem vielen Startups hat man vielleicht nicht so den Kick, der innerhalb der Szene hier herrscht.
Bei Ihrem Workshop im Techno-Z geht es um Corporate Youtube. Was ist Ihnen bei diesem Crash-Kurs wichtig?
David Brych: Dass die jungen Unternehmer genauso wie die älteren mittelständischen Unternehmen diese Möglichkeit erkennen und wahrnehmen. Die Etablierten haben Scheu vor dem Neuen und können sich nicht richtig damit auseinandersetzen. Und die Jungen haben Youtube als so selbstverständlich akzeptiert, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
Was muss ich mir als Unternehmen überlegen, bevor ich einen Youtube-Kanal starte?
David Brych: Erstens einen Bereich suchen, der noch nicht überlagert ist. Also keinen Beauty und keinen Let’s Play-Kanal. Dann kann man den First-Mover-Effect nutzen. Zweitens braucht man Content. Am besten 20 Themen aufschreiben, möglichst simpel, damit man günstig produzieren kann. Drittens muss man einen langen Atem haben und idealerweise wöchentlich veröffentlichen. Ein Youtube-Kanal ist ein firmeninterner Fernsehsender. Das soll keine Werbesendung sein.
Worauf muss ich achten: Mut zu wackeligen Bildern oder lieber hochprofessionelle Videos?
David Brych: Alles ist möglich. Es muss nur zum Produkt und zur Marke passen. Wichtig ist, dass der Ton gut ist, das Bild ist zweitrangig. Man kann Videos auch mit dem Smartphone machen. Technisch gibt es keine echten Grenzen. Es soll natürlich so gut sein, dass man Spaß hat, es zu konsumieren und es soll Aufmerksamkeit generieren. Aufmerksamkeit ist in der heutigen Zeit der größte Vermögenswert, den man aufbauen kann. Es geht nicht um den kurzfristigen Sale, sonders es geht um die langfristig geliebte Marke.
Beispiele für gutes Content Marketing auf Youtube :
- Psychologe: Psychologie für dein Leben
- Spedition: Wir heißen Axel
- Bodenbeläge: Mauerverblender
- Spielzeug: Rokenbok Skyscraper
- Anwalt: KanzleiWBS
Sie haben fünf Unternehmen. Wie war die Gründungsphase bei Ihnen?
David Brych: Ich hätte es begrüßt, wenn ich eine technische Infrastruktur wie heute vorgefunden hätte. Ich habe 2006 Medientechnik studiert und neben dem Studium bei einem Radiosender gearbeitet. Youtube haben wir damals noch gar nicht ernst genommen. Wir produzierten für die Radiosendung Teaser und haben sie dann in Youtube hochgeladen, aber nicht daran gedacht, ganze Sendungen hochzuladen. Das wäre auch vom technischen Aufwand her viel zu groß gewesen. Außerdem waren es noch zu wenige User. Ich muss sagen, dass ich ja wirklich noch nicht alt bin, aber schon Evolutions-Sprünge mitgemacht habe.
Technisch war es vor 10 Jahren eine ganz andere Situation: kein WLAN, keine Smartphones, keine Videocalls, keine Cloud Systeme. Heute können wir dezentral arbeiten, wir sind vier Leute im Team mit 40 Freelancern von Bali bis Hamburg.
5 Ideen hat mittlerweile 33.000 Abonnenten und eine sehr umfangreiche Liste mit Buchempfehlungen für Entrepreneure. Ganz vorne mit dabei ist das Buch „Wie man Freunde gewinnt?“. Warum?
David Brych: Die Reihenfolge ist nicht so bewusst gewählt. Aber das Buch von Dale Carnegie ist auf jeden Fall eines der wichtigsten Bücher, das man in dem Bereich lesen sollte. Hier geht es nicht nur um Freunde, sondern um qualitative Geschäftsbeziehungen, um Führung und wie man mit Mitarbeitern und Freelancern umgeht.
Es ist ein wichtiger Aspekt des Unternehmertums, den man nirgends lernt. Mein Tipp: Wir machen Monats-Empfehlungen zu bestimmten Themen, damit man sich in den über 100 Videos zurechtfindet. Einfach mal nachschauen.
Vielen Dank für das Gespräch!
5 Ideen
Mit Erklärfilmen fasst das Team von 5 Ideen seit 2015 Sachbücher für Entrereneure zusammen. Sie extrahieren die fünf wichtigsten Ideen und setzen sie sehr ansprechend in Szene. Das finden auch die mittlerweile 33.600 Abonnenten.
Unsere Mission bei 5 IDEEN ist es, Menschen bei Ihrem persönlichen Erfolg zu unterstützen, indem wir das Wissen und die Erfahrungen der erfolgreichsten Menschen der Welt verbreiten. Mit Videos, Interviews, Artikeln und Ton-Aufnahmen von den beliebtesten Unternehmern, Coaches, Investoren, Berühmtheiten und inspirierenden Menschen aus der ganzen Welt.
Zu den Buchtipps: www.5ideen.com
Zum Youtube-Channel von 5 Ideen.
Zum Workshop-Angebot: herotube.de
Monika Sturmer
Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.
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