„Ich bin hier der Unwichtigste“, sagt Edi Mayer, Gründer der coolen Area Design Firma mit Sitz in Salzburg und Dependancen in Linz und München. Firmenchefs die nicht kontrollieren, sondern von hinten heraus unterstützen finde ich super und äußerst zeitgemäß!

Arbeitsräume sind nicht nur funktionale Stätten. Der Gründer von AREA Design verschafft Unternehmen seit 25 Jahren Raumkonzepte und stattet mit Möbeln aus, er erschafft Lebens- und Arbeitswelten für namhafte internationale Kunden. Der aus Ebenau bei Salzburg stammende Mayr hat als einer der jüngsten Tischlermeister Österreichs den Weg zum Design gefunden. Er ist heute Chef von 39 Mitarbeitern an drei Standorten: Salzburg, Linz und München. „Ein wenig Farbe schadet nicht“, sagt Edi Mayr, der auch reduzierten Raumkonzepten viel abgewinnen kann.

Keine Monotonie für einfarbige Typen?

Wir verbringen sehr viel Zeit unseres Lebens am Arbeitsplatz. Der Mensch als solches ist ein bunter Vogel, danach richten wir uns in unseren Konzepten aus, ohne jetzt Farbexplosionen zu gestalten. Ein Mix aus kleineren und größeren Räumen sowie Rückzugsmöglichkeiten wirken positiv. Wir brauchen Abwechslung und Bewegung im Büroalltag, das tut uns körperlich und auch seelisch gut. Mitunter ist es überwältigend, wie positiv sich neue Arbeitsplatzgestaltungen auf Mitarbeiter auswirken. Das ist sehr erfreulich, weil die Umgestaltungen ja mit Kosten verbunden sind. Wenn Mitarbeiter in Räumlichkeiten auf einmal völlig neue Welten erleben, motiviert das. Ein menschlicheres Design weist höhere Flexibilität auf und löst strukturierte Achsen und fixe Einheiten.

Die Auflösung von fixen Arbeitsplätzen?

Der Großteil der Unternehmen bietet nach wie vor fixe Arbeitsplätze an, ob in eigenen Büros oder mit fixen Plätzen mit eigenem Rollcontainer. “Das ist mein Arbeitsplatz“ ist ein bedeutender Faktor der Identität. Außerdem wollen die Mitarbeiter betriebliche Unterlagen bei sich griffbereit aufbewahren. Wir arbeiten mit Front- und Backbereichen. Kommunikation weg vom Arbeitsplatz ist heute etwas sehr Wesentliches. Kaffeehausatmosphäre unterstützt den Kommunikationsfluss. Gleichzeitig ist es aber auch in Unternehmen gewünscht, dass man am Arbeitsplatz von Kollegen besucht werden kann. Das braucht Sitzsituationen, dass beide zum Beispiel in den Bildschirm blicken können.

Persönliches Wohlergehen und Identität über Raumdesigns?

Wir sind nicht geboren, um uns der Maschine anzupassen. Die Optimalvariante ist, dass sich die Arbeitswelt mir anpasst. Eine Raumpersonalisierung ist am Arbeitsplatz möglich, ohne dass individuelle Vorstellungen kollidieren. Räume sollen Ruhe ausstrahlen. Da spielt auch Akustik eine große Rolle. Der Widerhall der Sprache in Open Spaces kann leistungsmindernd sein. In technischen Bereichen wird in Europa Personal international rekrutiert, auch wir von Area machen das. Vor kurzem hatte ich eine Bewerberin, die sich unser Unternehmen im Internet angeschaut hat. Für sie war besonders wichtig, wie Area ihre eigenen Arbeitswelten gestaltet. Unternehmen sollten sich am Leistungsoutput von Mitarbeitern orientieren. Wir haben vor 20 Jahren davon geträumt, auf der Wiese mit dem Laptop zu sitzen, das ist heute möglich. Auch Mitarbeiter die am Boden liegend arbeiten sind für manche Unternehmen tragbar, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Es ist aber immer von der Einzelperson abhängig, welches Umfeld er oder sie für sich persönlich in verschiedenen Situationen für passend hält. Eine Auswahlmöglichkeit ist gefragt.

Küchenkonzepte als Teil von Bürostrukturen?

Ja, spielt eine große Rolle. Kaffeebereiche und Mittagspausenbereiche, drinnen und draußen. Auch bei Pausen und Essen soll jeder für sich entscheiden, in welchem Umfeld das geschehen soll. Es soll möglich sein, für sich alleine zu sein, aber auch in Gemeinschaft zu essen. Prinzipiell wollen wir die Menschen vom unmittelbaren Arbeitsplatz wegholen, um für Abwechslung zu sorgen, das belebt.

Die Mitarbeiter auf der Homepage von Area machen einen glücklichen Eindruck?

Wir pflegen flache Hierarchien und lassen die Mitarbeiter ganz nach vorne. Sie genießen es, Wirkung zu spüren. Sie gehen sehr sorgsam mit der Verantwortung um. Ich bezeichne mich gerne als den Unwichtigsten im Unternehmen und lasse ihnen den Vortritt. Ich bin Teil des Ganzen, führe vieles zusammen und unterstütze gerne im Bedarfsfall. Es gibt viele Projekte, bei denen mich die Kunden gar nicht kennen. Im Recruiting hat der Teamleiter mehr Gewicht als ich. Wir arbeiten mit Probearbeitstagen, bei der sich beide Seiten kennenlernen und erleben, wie im Alltag tatsächlich gearbeitet wird. Die Qualifikation einer Person stellt sich sehr rasch heraus, länger dauert das Erkennen von Persönlichkeitsmerkmalen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen sich öffnen können, wenn sie ihren Stärken gemäß eingesetzt werden. Da sind Zeiträume von drei vier Monaten durchaus zu veranschlagen.

Was inspiriert Designer?

Kreativerfahrung hilft. Viele bei uns haben Architektur, Design, Produktdesign oder Messebau studiert. Wir machen zur Inspiration Fotokurse mit Profis. Da erfährt man viel zu Themen wie Farbe, Fokus und Licht. Auch auf Messen lassen wir uns inspirieren. Jeder kann sich nach seinen eigenen Bedürfnissen im Netz Informationen holen. Im sozialen Netzwerk Pinterest nehmen wir internationale Lösungen wahr und tauschen uns aus. Auch unsere Raumgestaltungen fördern unsere Kreativität. Im Haus haben wir Farb- und Materialwelten geschaffen: Wir haben binnen 10 Jahren mehr als 7.500 Oberflächen und Farbbeispiele zusammengetragen. Wir stehen in regem Austausch mit Kollegen aus Südamerika, Asien und Nordeuropa.

„WorkVision“ ist eine Serie der „SW“ über zukunftsträchtige Ansätze rund um modernes Arbeiten im Bundesland Salzburg. Die Reihe wird von Christian Holzer, Work-Life-Balance-Experte in Unternehmens- und Karrierefragen, gestaltet. Die Interviewpartner werden in der Radiofabrikreihe „Fair-Play“ vor das Mikrofon geholt (www.radiofabrik.at).

Das WorkVision BarCamp ist eine jährliche Veranstaltung am Techno-Z Salzburg von Christian Holzer organisiert für inspirierte Menschen aus Unternehmen als Lebenswelten

 

„Ich bin hier der Unwichtigste“, sagt Edi Mayer, Gründer der coolen Area Design Firma mit Sitz in Salzburg und Dependancen in Linz und München. Firmenchefs die nicht kontrollieren, sondern von hinten heraus unterstützen finde ich super und äußerst zeitgemäß!

Arbeitsräume sind nicht nur funktionale Stätten. Der Gründer von AREA Design verschafft Unternehmen seit 25 Jahren Raumkonzepte und stattet mit Möbeln aus, er erschafft Lebens- und Arbeitswelten für namhafte internationale Kunden. Der aus Ebenau bei Salzburg stammende Mayr hat als einer der jüngsten Tischlermeister Österreichs den Weg zum Design gefunden. Er ist heute Chef von 39 Mitarbeitern an drei Standorten: Salzburg, Linz und München. „Ein wenig Farbe schadet nicht“, sagt Edi Mayr, der auch reduzierten Raumkonzepten viel abgewinnen kann.

Keine Monotonie für einfarbige Typen?

Wir verbringen sehr viel Zeit unseres Lebens am Arbeitsplatz. Der Mensch als solches ist ein bunter Vogel, danach richten wir uns in unseren Konzepten aus, ohne jetzt Farbexplosionen zu gestalten. Ein Mix aus kleineren und größeren Räumen sowie Rückzugsmöglichkeiten wirken positiv. Wir brauchen Abwechslung und Bewegung im Büroalltag, das tut uns körperlich und auch seelisch gut. Mitunter ist es überwältigend, wie positiv sich neue Arbeitsplatzgestaltungen auf Mitarbeiter auswirken. Das ist sehr erfreulich, weil die Umgestaltungen ja mit Kosten verbunden sind. Wenn Mitarbeiter in Räumlichkeiten auf einmal völlig neue Welten erleben, motiviert das. Ein menschlicheres Design weist höhere Flexibilität auf und löst strukturierte Achsen und fixe Einheiten.

Die Auflösung von fixen Arbeitsplätzen?

Der Großteil der Unternehmen bietet nach wie vor fixe Arbeitsplätze an, ob in eigenen Büros oder mit fixen Plätzen mit eigenem Rollcontainer. “Das ist mein Arbeitsplatz“ ist ein bedeutender Faktor der Identität. Außerdem wollen die Mitarbeiter betriebliche Unterlagen bei sich griffbereit aufbewahren. Wir arbeiten mit Front- und Backbereichen. Kommunikation weg vom Arbeitsplatz ist heute etwas sehr Wesentliches. Kaffeehausatmosphäre unterstützt den Kommunikationsfluss. Gleichzeitig ist es aber auch in Unternehmen gewünscht, dass man am Arbeitsplatz von Kollegen besucht werden kann. Das braucht Sitzsituationen, dass beide zum Beispiel in den Bildschirm blicken können.

Persönliches Wohlergehen und Identität über Raumdesigns?

Wir sind nicht geboren, um uns der Maschine anzupassen. Die Optimalvariante ist, dass sich die Arbeitswelt mir anpasst. Eine Raumpersonalisierung ist am Arbeitsplatz möglich, ohne dass individuelle Vorstellungen kollidieren. Räume sollen Ruhe ausstrahlen. Da spielt auch Akustik eine große Rolle. Der Widerhall der Sprache in Open Spaces kann leistungsmindernd sein. In technischen Bereichen wird in Europa Personal international rekrutiert, auch wir von Area machen das. Vor kurzem hatte ich eine Bewerberin, die sich unser Unternehmen im Internet angeschaut hat. Für sie war besonders wichtig, wie Area ihre eigenen Arbeitswelten gestaltet. Unternehmen sollten sich am Leistungsoutput von Mitarbeitern orientieren. Wir haben vor 20 Jahren davon geträumt, auf der Wiese mit dem Laptop zu sitzen, das ist heute möglich. Auch Mitarbeiter die am Boden liegend arbeiten sind für manche Unternehmen tragbar, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Es ist aber immer von der Einzelperson abhängig, welches Umfeld er oder sie für sich persönlich in verschiedenen Situationen für passend hält. Eine Auswahlmöglichkeit ist gefragt.

Küchenkonzepte als Teil von Bürostrukturen?

Ja, spielt eine große Rolle. Kaffeebereiche und Mittagspausenbereiche, drinnen und draußen. Auch bei Pausen und Essen soll jeder für sich entscheiden, in welchem Umfeld das geschehen soll. Es soll möglich sein, für sich alleine zu sein, aber auch in Gemeinschaft zu essen. Prinzipiell wollen wir die Menschen vom unmittelbaren Arbeitsplatz wegholen, um für Abwechslung zu sorgen, das belebt.

Die Mitarbeiter auf der Homepage von Area machen einen glücklichen Eindruck?

Wir pflegen flache Hierarchien und lassen die Mitarbeiter ganz nach vorne. Sie genießen es, Wirkung zu spüren. Sie gehen sehr sorgsam mit der Verantwortung um. Ich bezeichne mich gerne als den Unwichtigsten im Unternehmen und lasse ihnen den Vortritt. Ich bin Teil des Ganzen, führe vieles zusammen und unterstütze gerne im Bedarfsfall. Es gibt viele Projekte, bei denen mich die Kunden gar nicht kennen. Im Recruiting hat der Teamleiter mehr Gewicht als ich. Wir arbeiten mit Probearbeitstagen, bei der sich beide Seiten kennenlernen und erleben, wie im Alltag tatsächlich gearbeitet wird. Die Qualifikation einer Person stellt sich sehr rasch heraus, länger dauert das Erkennen von Persönlichkeitsmerkmalen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen sich öffnen können, wenn sie ihren Stärken gemäß eingesetzt werden. Da sind Zeiträume von drei vier Monaten durchaus zu veranschlagen.

Was inspiriert Designer?

Kreativerfahrung hilft. Viele bei uns haben Architektur, Design, Produktdesign oder Messebau studiert. Wir machen zur Inspiration Fotokurse mit Profis. Da erfährt man viel zu Themen wie Farbe, Fokus und Licht. Auch auf Messen lassen wir uns inspirieren. Jeder kann sich nach seinen eigenen Bedürfnissen im Netz Informationen holen. Im sozialen Netzwerk Pinterest nehmen wir internationale Lösungen wahr und tauschen uns aus. Auch unsere Raumgestaltungen fördern unsere Kreativität. Im Haus haben wir Farb- und Materialwelten geschaffen: Wir haben binnen 10 Jahren mehr als 7.500 Oberflächen und Farbbeispiele zusammengetragen. Wir stehen in regem Austausch mit Kollegen aus Südamerika, Asien und Nordeuropa.

„WorkVision“ ist eine Serie der „SW“ über zukunftsträchtige Ansätze rund um modernes Arbeiten im Bundesland Salzburg. Die Reihe wird von Christian Holzer, Work-Life-Balance-Experte in Unternehmens- und Karrierefragen, gestaltet. Die Interviewpartner werden in der Radiofabrikreihe „Fair-Play“ vor das Mikrofon geholt (www.radiofabrik.at).

Das WorkVision BarCamp ist eine jährliche Veranstaltung am Techno-Z Salzburg von Christian Holzer organisiert für inspirierte Menschen aus Unternehmen als Lebenswelten

 

Nahaufnahme Christian Holzer

Christian Holzer

Work-Life-Balance Unternehmensberater und Karrierecoach, Betreiber ei-Institut Salzburg, SN-Karrierekolumnist, Buchautor, Karriereseminare auf FH und Universität Salzburg. Systemischer Coach und Reggio Grundausbildung.

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