Ich habe am Ende der Radiofabrik-Sendung ‚Fair Play‘ meinen Gast Dusko Stojakovic von Werner & Mertz mit meiner 4-jährigen Tochter bekannt gemacht. Dusko schenkte ihr den Frosch in bunter Badehose – das ist natürlich super gut angekommen. Fürs Foto durften wir ihn ausleihen.

Zuvor hatte ich in Dusko einen sehr sympathischen Gesprächspartner. Er ist erfolgreicher Vertriebsprofi für die Halleiner Niederlassung von Werner & Mertz. Das Unternehmen ging Mitte der 80er-Jahre mit dem Frosch-Reiniger neue Wege in der Umweltorientierung von Reinigungsmitteln.

Ich wollte von Dusko mehr über das Cradle to cradle-Prinzip erfahren, über die SDGs, also die UNO-Entwicklungsziele für nachhaltige Entwicklung, und über einen möglichen Zusammenhang von Nachhaltigkeitsbewusstsein und emotionaler Intelligenz im Unternehmen.

Was ist der größte Nutzen des Cradle to cradle – Prinzips?

Es ist Wirtschaften ohne Abfall. Die Natur gibt uns für dieses Prinzip die Vorlage. Die Wertstoffe werden im biologischen und technischen Kreislauf gehalten. Energie- und Wassermanagement ist zu berücksichtigen. Wir leben dieses Prinzip in unserem Unternehmen seit vielen Jahren. Es ist eine Abkehr von der Wegwerfgesellschaft der letzten 50 Jahre. Die Verschmutzung der Meere könnte man drastisch reduzieren. Außerdem wäre weniger Erdöl für die Neuproduktion aufzuwenden. In Österreich ist die Rezyklierquote hoch, was nicht bedeutet, dass hier nicht noch Luft nach oben wäre, insbesondere bei der Herstellung der neuen Verpackungen. Diese können aus Altplastik bestehen, da in Österreich und Europa derzeit genug Kunststoff für die Wiederverwertung vorhanden ist.

Was ist zu berücksichtigen, damit Kreislaufwirtschaft funktioniert?

Am Anfang der Produktentwicklung muss man das wiederverwertbare Ende mitdenken. Unsere Reinigungsmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe müssen vollständig biologisch abbaubar sein, deren Inhaltsstoffe werden dabei zu Nährstoffen für neue Pflanzen. Eine Richtlinie besagt, dass keine schädlichen Materialien für Mensch und Umwelt enthalten sein dürfen. Dazu werden alle Inhaltstoffe ab einer Konzentration von 100 ppm (parts per million) im Rahmen der C2C-Materialbewertung berücksichtigt. Die Verpackungen werden im technischen Kreislauf gehalten. Außerdem arbeiten wir ausschließlich mit erneuerbarer Energie.

Wie sorgt Ihr Unternehmen für Glaubwürdigkeit?

Werner & Mertz agiert ganzheitlich nachhaltig. Wir brauchen ökonomische Weitsicht, ökologisches Bewusstsein und soziale Verantwortung. „Frosch“ war 1986 der erste ökologische Reiniger weltweit, das führte zu großem Vertrauen bei den Konsumenten. green care PROFESSIONAL hat bereits mehr als 50 Produkte, die den Anforderungen von Cradle to cradle entsprechen. Ein Hotel kann vom Geschirrspüler über Waschmaschinen bis hin zu Bodenoberflächen mit unseren C2C-zertifizierten Produkten reinigen. Für Glaubwürdigkeit sorgt auch die seit 2003 durchgeführte strenge jährliche EMAS-Zertifizierung.

Wirkt die Ökologieorientierung Ihres Unternehmens auch auf eine positive Haltung zur Ausbildung einer sozial nachhaltigen Unternehmenskultur?

Es ist dem Familienunternehmen wichtig, eine Kultur zu schaffen, die über Generationen hinweg das Unternehmen bestehen lässt. Das wir alle diese Nachhaltigkeitsziele haben, wirkt verbindend und sinnstiftend. Wir haben ein naturnahes Firmengelände, welches Insekten und Bienen einen geeigneten Lebensraum bietet. Die Idee dazu kam von Mitarbeitern. Wir haben z.B. dann gemeinsam mit den Kindern unserer Mitarbeiter ein Insektenhotel gebaut.

Auf welchen Faktoren baut Ihre strategische Unternehmenskulturentwicklung auf?

Die durchschnittliche Verweildauer der Mitarbeiter im Unternehmen liegt bei 16 Jahren. Wir sprechen von der Pflege aller guten Dinge, die uns alle lange im Unternehmen halten. Wir bieten flexible Arbeitszeiten an um Familie und Beruf gut verbinden zu können. Wir schätzen Eigenverantwortung sehr und bemühen uns, es auf Führungsebene vorzuleben. Da wirkt sich die seinerzeitige Entwicklung einer ökologisch verantwortlichen Vorreiterrolle aus. Wir arbeiten mit einem betrieblichen Vorschlagswesen. Daraus ist unsere „green-Effektive AKADEMIE“ entstanden. Für die Umsetzung haben wir aktiv die Ideengeber aus der Belegschaft einbezogen. In der Produktion arbeiten wir mit Workshops. In diesen „Boxenstopps“ werden Verbesserungsvorschläge erarbeitet. In Kompetenzentwicklungsgesprächen, die wir einmal im Jahr führen, halten wir Rück- und Vorschau über sehr viele Themen des Alltags, die strategische Entwicklung und die persönlichen Befindlichkeit. Wir haben einen Führungskräftemonitor mit Moderatoren. Mitarbeiter und Führungskräfte tauschen sich über die Zusammenarbeit aus. Wir wollen verschiedene Meinungen berücksichtigen.

Seid Ihr auch im CSR-Bereich tätig?

Mittlerweile gibt es ja gesetzliche CSR-Vorgaben. Wir erstellen seit Jahren freiwillig Nachhaltigkeitsberichte und sind Mitglied bei respACT, der CSR-Plattform Österreichs. Wir nehmen die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen sehr ernst. Wir finden uns speziell in Punkt 12 beim verantwortungsvollen Konsum und der Produktion wieder. Ziel 6 und 7, mit sauberer Energie und sauberem Wasser, ist natürlich auch unser Thema. Wir arbeiten gemeinsam mit respACT über Best-Practice Beispiele an der Verbreitung der Themen. Wir unterstützen aktiv die Veranstaltungsreihe „Lebenswerte Gemeinde“. Lebensräume in unserem unmittelbaren Umfeld werden anders gedacht und weiterentwickelt.

„WorkVision“ ist eine Serie der „SW“ über zukunftsträchtige Ansätze rund um modernes Arbeiten im Bundesland Salzburg. Die Reihe wird von Christian Holzer, Work-Life-Balance-Experte in Unternehmens- und Karrierefragen, gestaltet. Die Interviewpartner werden in der Radiofabrikreihe „Fair-Play“ vor das Mikrofon geholt (www.radiofabrik.at).

Das WorkVision BarCamp ist eine jährliche Veranstaltung am Techno-Z Salzburg von Christian Holzer organisiert für inspirierte Menschen aus Unternehmen als Lebenswelten

Ich habe am Ende der Radiofabrik-Sendung ‚Fair Play‘ meinen Gast Dusko Stojakovic von Werner & Mertz mit meiner 4-jährigen Tochter bekannt gemacht. Dusko schenkte ihr den Frosch in bunter Badehose – das ist natürlich super gut angekommen. Fürs Foto durften wir ihn ausleihen.

Zuvor hatte ich in Dusko einen sehr sympathischen Gesprächspartner. Er ist erfolgreicher Vertriebsprofi für die Halleiner Niederlassung von Werner & Mertz. Das Unternehmen ging Mitte der 80er-Jahre mit dem Frosch-Reiniger neue Wege in der Umweltorientierung von Reinigungsmitteln.

Ich wollte von Dusko mehr über das Cradle to cradle-Prinzip erfahren, über die SDGs, also die UNO-Entwicklungsziele für nachhaltige Entwicklung, und über einen möglichen Zusammenhang von Nachhaltigkeitsbewusstsein und emotionaler Intelligenz im Unternehmen.

Was ist der größte Nutzen des Cradle to cradle – Prinzips?

Es ist Wirtschaften ohne Abfall. Die Natur gibt uns für dieses Prinzip die Vorlage. Die Wertstoffe werden im biologischen und technischen Kreislauf gehalten. Energie- und Wassermanagement ist zu berücksichtigen. Wir leben dieses Prinzip in unserem Unternehmen seit vielen Jahren. Es ist eine Abkehr von der Wegwerfgesellschaft der letzten 50 Jahre. Die Verschmutzung der Meere könnte man drastisch reduzieren. Außerdem wäre weniger Erdöl für die Neuproduktion aufzuwenden. In Österreich ist die Rezyklierquote hoch, was nicht bedeutet, dass hier nicht noch Luft nach oben wäre, insbesondere bei der Herstellung der neuen Verpackungen. Diese können aus Altplastik bestehen, da in Österreich und Europa derzeit genug Kunststoff für die Wiederverwertung vorhanden ist.

Was ist zu berücksichtigen, damit Kreislaufwirtschaft funktioniert?

Am Anfang der Produktentwicklung muss man das wiederverwertbare Ende mitdenken. Unsere Reinigungsmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe müssen vollständig biologisch abbaubar sein, deren Inhaltsstoffe werden dabei zu Nährstoffen für neue Pflanzen. Eine Richtlinie besagt, dass keine schädlichen Materialien für Mensch und Umwelt enthalten sein dürfen. Dazu werden alle Inhaltstoffe ab einer Konzentration von 100 ppm (parts per million) im Rahmen der C2C-Materialbewertung berücksichtigt. Die Verpackungen werden im technischen Kreislauf gehalten. Außerdem arbeiten wir ausschließlich mit erneuerbarer Energie.

Wie sorgt Ihr Unternehmen für Glaubwürdigkeit?

Werner & Mertz agiert ganzheitlich nachhaltig. Wir brauchen ökonomische Weitsicht, ökologisches Bewusstsein und soziale Verantwortung. „Frosch“ war 1986 der erste ökologische Reiniger weltweit, das führte zu großem Vertrauen bei den Konsumenten. green care PROFESSIONAL hat bereits mehr als 50 Produkte, die den Anforderungen von Cradle to cradle entsprechen. Ein Hotel kann vom Geschirrspüler über Waschmaschinen bis hin zu Bodenoberflächen mit unseren C2C-zertifizierten Produkten reinigen. Für Glaubwürdigkeit sorgt auch die seit 2003 durchgeführte strenge jährliche EMAS-Zertifizierung.

Wirkt die Ökologieorientierung Ihres Unternehmens auch auf eine positive Haltung zur Ausbildung einer sozial nachhaltigen Unternehmenskultur?

Es ist dem Familienunternehmen wichtig, eine Kultur zu schaffen, die über Generationen hinweg das Unternehmen bestehen lässt. Das wir alle diese Nachhaltigkeitsziele haben, wirkt verbindend und sinnstiftend. Wir haben ein naturnahes Firmengelände, welches Insekten und Bienen einen geeigneten Lebensraum bietet. Die Idee dazu kam von Mitarbeitern. Wir haben z.B. dann gemeinsam mit den Kindern unserer Mitarbeiter ein Insektenhotel gebaut.

Auf welchen Faktoren baut Ihre strategische Unternehmenskulturentwicklung auf?

Die durchschnittliche Verweildauer der Mitarbeiter im Unternehmen liegt bei 16 Jahren. Wir sprechen von der Pflege aller guten Dinge, die uns alle lange im Unternehmen halten. Wir bieten flexible Arbeitszeiten an um Familie und Beruf gut verbinden zu können. Wir schätzen Eigenverantwortung sehr und bemühen uns, es auf Führungsebene vorzuleben. Da wirkt sich die seinerzeitige Entwicklung einer ökologisch verantwortlichen Vorreiterrolle aus. Wir arbeiten mit einem betrieblichen Vorschlagswesen. Daraus ist unsere „green-Effektive AKADEMIE“ entstanden. Für die Umsetzung haben wir aktiv die Ideengeber aus der Belegschaft einbezogen. In der Produktion arbeiten wir mit Workshops. In diesen „Boxenstopps“ werden Verbesserungsvorschläge erarbeitet. In Kompetenzentwicklungsgesprächen, die wir einmal im Jahr führen, halten wir Rück- und Vorschau über sehr viele Themen des Alltags, die strategische Entwicklung und die persönlichen Befindlichkeit. Wir haben einen Führungskräftemonitor mit Moderatoren. Mitarbeiter und Führungskräfte tauschen sich über die Zusammenarbeit aus. Wir wollen verschiedene Meinungen berücksichtigen.

Seid Ihr auch im CSR-Bereich tätig?

Mittlerweile gibt es ja gesetzliche CSR-Vorgaben. Wir erstellen seit Jahren freiwillig Nachhaltigkeitsberichte und sind Mitglied bei respACT, der CSR-Plattform Österreichs. Wir nehmen die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen sehr ernst. Wir finden uns speziell in Punkt 12 beim verantwortungsvollen Konsum und der Produktion wieder. Ziel 6 und 7, mit sauberer Energie und sauberem Wasser, ist natürlich auch unser Thema. Wir arbeiten gemeinsam mit respACT über Best-Practice Beispiele an der Verbreitung der Themen. Wir unterstützen aktiv die Veranstaltungsreihe „Lebenswerte Gemeinde“. Lebensräume in unserem unmittelbaren Umfeld werden anders gedacht und weiterentwickelt.

„WorkVision“ ist eine Serie der „SW“ über zukunftsträchtige Ansätze rund um modernes Arbeiten im Bundesland Salzburg. Die Reihe wird von Christian Holzer, Work-Life-Balance-Experte in Unternehmens- und Karrierefragen, gestaltet. Die Interviewpartner werden in der Radiofabrikreihe „Fair-Play“ vor das Mikrofon geholt (www.radiofabrik.at).

Das WorkVision BarCamp ist eine jährliche Veranstaltung am Techno-Z Salzburg von Christian Holzer organisiert für inspirierte Menschen aus Unternehmen als Lebenswelten

Nahaufnahme Christian Holzer

Christian Holzer

Work-Life-Balance Unternehmensberater und Karrierecoach, Betreiber ei-Institut Salzburg, SN-Karrierekolumnist, Buchautor, Karriereseminare auf FH und Universität Salzburg. Systemischer Coach und Reggio Grundausbildung.

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