Neben unserer Arbeit in den Slums von Großstädten wie Kalkutta, Dhaka oder Nairobi, sind die medizinische Versorgung und die Bildung in vernachlässigten ländlichen Gebieten wichtige Teile der Arbeit von Austrian Doctors. Im April habe ich bei meiner Projektreise nach Kenia, gemeinsam mit Lisa Aichhorn drei Stationen besucht. Lisa Aichhorn ist seit Anfang des Jahres neues Vorstandsmitglied und Junior-Chefin von Samson Druck.

Community School für Massaikinder

Vor zwei Jahren haben wir uns die Förderung einer Schule mitten im Busch, im Volk der Massai, ca. drei Autostunden von Nairobi entfernt, zur Aufgabe gemacht. Die Eroret Preparatory School war meine erste, der insgesamt drei Stationen der Projektreise in Kenia. In Zusammenarbeit mit Aktion Regen organisieren wir hier einen Workshop zur Aufklärung sexueller Gesundheit und Familienplanung.

Ein großes Problem für uns – für die Massai gehört es zum ‚Brauchtum‘ – ist die weibliche Genitalverstümmelung. Auf die Details der Arten der traditionellen Beschneidung möchte ich hier gar nicht näher eingehen. Zu oft bin ich mit offenem Mund und nassen Augen dagesessen, wenn ich mir die Schmerzen, die der Großteil unserer Schüler*innen durchmachen muss, nur vorstelle. Die Tatsache, dass Familien in Polygamie leben, macht die Situation der Überbevölkerung nicht einfacher. Wenn ich sehe, mit welchem Elan unsere ausgebildeten Lehrer das Wissen über Familienplanung in ihrer Gesellschaft weitervermitteln, bin ich optimistisch, dass Veränderung möglich ist. Step-by-Step!

Unsere Klinik im Mathare Slum

Anders als bei meinen sonstigen Projektbesuchen, war ich ja diesmal in Begleitung unserer neuen Vorstandsfrau Lisa Aichhorn, Juniorchefin von Samson Druck. Damit auch sie einen Eindruck von der medizinischen Tätigkeit von German- und Austrian Doctors bekommt, verbrachten wir einen Nachmittag in der Slum Klinik, im Mathare Valley. Über eine halbe Million Menschen lebt dort unter schrecklichen Bedingungen. Ein krasser Kontrast zu unserer ersten Station bei den Massai auf dem Land. Neben dem geschäftigen Treiben und den viel zu vielen Menschen und Kindern, die wartend auf den Holzbänken im Empfangsraum saßen, war das quälende Geschrei eines Kindes allübertönend. Die Siebenjährige hatte schwerste Verbrennungen ihrer gesamten Körpervorderseite erlitten und unterzog sich einem Verbandswechsel bei den German- /Austrian Doctors. Ob es stimmt, dass der Vater sie im Suff mit brühendem Wasser übergossen hatte? Häusliche Gewalt ist ein Riesenproblem.

Wir besuchten auch die Tuberkulose-Station, die HIV-Einrichtung und kamen mit Gesundheits- und Sozialarbeitern, die dort viel wichtige Arbeit leisten, ins Gespräch. Besonders bei den Hausbesuchen mit der langjährigen Mitarbeitern Rose Omia bekamen wir einen Eindruck in das Leben der Menschen. Obwohl ich 2017 schon hier war, blieb der Schock und die Traurigkeit, aber auch die Bewunderung für die Stärke der Menschen mit ihren Schicksalen nicht aus. Ein Beispiel ist die 40-jährige Dolphin. 14 Kinder zieht sie in ihrer 15m²-Minihütte auf. Eines davon ist HIV-positiv. Nur drei sind ihre leiblichen Kinder, alle anderen angenommen von Verwandten und von Menschen die sie gar nicht kennt. Wie kann man so viel geben, wenn man so wenig hat? „I love all of them equally“, sagt sie mit einem Lächeln. Wenn es gut läuft, gibt es drei warme Mahlzeiten die Woche. Kohle und Lebensmittel sind teuer.

Ein Gemeinschaftszentrum für HIV Waisenkinder & Workshops

Als dritte Station meiner Reise stand Awasi, eine kleine Gemeinde im Westen des Landes, auf dem Programm. Es ist die Heimat von Rose. Ursprünglich war der Plan, eine Schule im Ort zu errichten, die für alle zugänglich ist. Nach einiger Recherche fanden wir, dass es genügend Schulen in der Umgebung gibt. Parallelstrukturen zu schon bestehenden Einrichtungen aufzubauen, wollen wir in allen Bereichen vermeiden. Die HIV-Rate in der Gegend rund um den Victoria Lake ist enorm, so auch in Awasi. Es gibt unzählige Waisenkinder, die am Nachmittag noch immer keinen Bissen im Magen haben. Deshalb werden wir eine Tagesbetreuungsstätte für die vielen, unbeaufsichtigten, unversorgten Kids bauen. Am Nachmittag und Wochenende werden wir Workshops zu Gesundheits- und wirtschaftlichen Themen anbieten und so Erwachsenenbildung fördern. Zwei Räume sind schon gemauert, das Dach fehlt noch. Die weitere Vorgehensweise mit der „Mary Hill Self Help Group“ bezüglich Bau und Finanzierung, die Wichtigkeit von Frauen im Komitee, Gleichberechtigung und die Bedürfnisse von den Menschen vor Ort waren die Themen der Besprechungen mit den Mitgliedern der Gemeinde.

Natürlich gibt es dort und da Herausforderungen, besonders in der Kommunikation mit den einheimischen Partnern. Ein ehrlicher, wertschätzender Austausch ist daher die Basis einer guten Zusammenarbeit. Perfektionismus muss man in dieser Tätigkeit ablegen, denn manche Dinge sind weder vorhersehbar noch planbar. Doch mit einer „Step by Step“ – Einstellung, Geduld und sorgfältiger Planung bin ich bisher am besten gefahren. Wieder einmal bestätigt mir die Reise, dass wir als Austrian- und German Doctors mit unseren Projekten genau an den richtigen Stellen arbeiten.

Du willst unsere Arbeit unterstützen? Dazu gibt’s viele Möglichkeiten! Alle Infos –> www.austrian-doctors.at/Spenden&Helfen

Neben unserer Arbeit in den Slums von Großstädten wie Kalkutta, Dhaka oder Nairobi, sind die medizinische Versorgung und die Bildung in vernachlässigten ländlichen Gebieten wichtige Teile der Arbeit von Austrian Doctors. Im April habe ich bei meiner Projektreise nach Kenia, gemeinsam mit Lisa Aichhorn drei Stationen besucht. Lisa Aichhorn ist seit Anfang des Jahres neues Vorstandsmitglied und Junior-Chefin von Samson Druck.

Community School für Massaikinder

Vor zwei Jahren haben wir uns die Förderung einer Schule mitten im Busch, im Volk der Massai, ca. drei Autostunden von Nairobi entfernt, zur Aufgabe gemacht. Die Eroret Preparatory School war meine erste, der insgesamt drei Stationen der Projektreise in Kenia. In Zusammenarbeit mit Aktion Regen organisieren wir hier einen Workshop zur Aufklärung sexueller Gesundheit und Familienplanung.

Ein großes Problem für uns – für die Massai gehört es zum ‚Brauchtum‘ – ist die weibliche Genitalverstümmelung. Auf die Details der Arten der traditionellen Beschneidung möchte ich hier gar nicht näher eingehen. Zu oft bin ich mit offenem Mund und nassen Augen dagesessen, wenn ich mir die Schmerzen, die der Großteil unserer Schüler*innen durchmachen muss, nur vorstelle. Die Tatsache, dass Familien in Polygamie leben, macht die Situation der Überbevölkerung nicht einfacher. Wenn ich sehe, mit welchem Elan unsere ausgebildeten Lehrer das Wissen über Familienplanung in ihrer Gesellschaft weitervermitteln, bin ich optimistisch, dass Veränderung möglich ist. Step-by-Step!

Unsere Klinik im Mathare Slum

Anders als bei meinen sonstigen Projektbesuchen, war ich ja diesmal in Begleitung unserer neuen Vorstandsfrau Lisa Aichhorn, Juniorchefin von Samson Druck. Damit auch sie einen Eindruck von der medizinischen Tätigkeit von German- und Austrian Doctors bekommt, verbrachten wir einen Nachmittag in der Slum Klinik, im Mathare Valley. Über eine halbe Million Menschen lebt dort unter schrecklichen Bedingungen. Ein krasser Kontrast zu unserer ersten Station bei den Massai auf dem Land. Neben dem geschäftigen Treiben und den viel zu vielen Menschen und Kindern, die wartend auf den Holzbänken im Empfangsraum saßen, war das quälende Geschrei eines Kindes allübertönend. Die Siebenjährige hatte schwerste Verbrennungen ihrer gesamten Körpervorderseite erlitten und unterzog sich einem Verbandswechsel bei den German- /Austrian Doctors. Ob es stimmt, dass der Vater sie im Suff mit brühendem Wasser übergossen hatte? Häusliche Gewalt ist ein Riesenproblem.

Wir besuchten auch die Tuberkulose-Station, die HIV-Einrichtung und kamen mit Gesundheits- und Sozialarbeitern, die dort viel wichtige Arbeit leisten, ins Gespräch. Besonders bei den Hausbesuchen mit der langjährigen Mitarbeitern Rose Omia bekamen wir einen Eindruck in das Leben der Menschen. Obwohl ich 2017 schon hier war, blieb der Schock und die Traurigkeit, aber auch die Bewunderung für die Stärke der Menschen mit ihren Schicksalen nicht aus. Ein Beispiel ist die 40-jährige Dolphin. 14 Kinder zieht sie in ihrer 15m²-Minihütte auf. Eines davon ist HIV-positiv. Nur drei sind ihre leiblichen Kinder, alle anderen angenommen von Verwandten und von Menschen die sie gar nicht kennt. Wie kann man so viel geben, wenn man so wenig hat? „I love all of them equally“, sagt sie mit einem Lächeln. Wenn es gut läuft, gibt es drei warme Mahlzeiten die Woche. Kohle und Lebensmittel sind teuer.

Ein Gemeinschaftszentrum für HIV Waisenkinder & Workshops

Als dritte Station meiner Reise stand Awasi, eine kleine Gemeinde im Westen des Landes, auf dem Programm. Es ist die Heimat von Rose. Ursprünglich war der Plan, eine Schule im Ort zu errichten, die für alle zugänglich ist. Nach einiger Recherche fanden wir, dass es genügend Schulen in der Umgebung gibt. Parallelstrukturen zu schon bestehenden Einrichtungen aufzubauen, wollen wir in allen Bereichen vermeiden. Die HIV-Rate in der Gegend rund um den Victoria Lake ist enorm, so auch in Awasi. Es gibt unzählige Waisenkinder, die am Nachmittag noch immer keinen Bissen im Magen haben. Deshalb werden wir eine Tagesbetreuungsstätte für die vielen, unbeaufsichtigten, unversorgten Kids bauen. Am Nachmittag und Wochenende werden wir Workshops zu Gesundheits- und wirtschaftlichen Themen anbieten und so Erwachsenenbildung fördern. Zwei Räume sind schon gemauert, das Dach fehlt noch. Die weitere Vorgehensweise mit der „Mary Hill Self Help Group“ bezüglich Bau und Finanzierung, die Wichtigkeit von Frauen im Komitee, Gleichberechtigung und die Bedürfnisse von den Menschen vor Ort waren die Themen der Besprechungen mit den Mitgliedern der Gemeinde.

Natürlich gibt es dort und da Herausforderungen, besonders in der Kommunikation mit den einheimischen Partnern. Ein ehrlicher, wertschätzender Austausch ist daher die Basis einer guten Zusammenarbeit. Perfektionismus muss man in dieser Tätigkeit ablegen, denn manche Dinge sind weder vorhersehbar noch planbar. Doch mit einer „Step by Step“ – Einstellung, Geduld und sorgfältiger Planung bin ich bisher am besten gefahren. Wieder einmal bestätigt mir die Reise, dass wir als Austrian- und German Doctors mit unseren Projekten genau an den richtigen Stellen arbeiten.

Du willst unsere Arbeit unterstützen? Dazu gibt’s viele Möglichkeiten! Alle Infos –> www.austrian-doctors.at/Spenden&Helfen