Hochwasser, Waldbrände, Stürme. Die Bewältigung von Katastrophenereignissen ist sehr komplex. Einsatzkräfte wie Freiwillige Feuerwehr und Rotes Kreuz stehen vor immer größer werdenden Herausforderungen. Eine umfassende Lageinformation ist in jedem Fall die Grundlage für eine effektive und effiziente Bewältigung von Katastrophenereignissen und damit von großer Bedeutung für den Schutz der Bevölkerung. Im Rahmen des mehrjährigen Forschungsprojekts AIFER wird unter Projektleitung von Prof. Bernd Resch vom Fachbereich Geoinformatik Z_GIS ein System entwickelt, das mit der Unterstützung von Künstlicher Intelligenz Katastrophenlagen erfasst und auswertet. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen wie Social-Media, Satellitendaten und Luftbilder herangezogen. Diese werden mit Hilfe von AI analysiert und aufbereitet. Ziel: Für einen besseren Katastrophenschutz schnell einen umfassenden Lageüberblick zu haben und die Einsatzplanung der Krisenstäbe zu unterstützen.

29. April: Katastrophenübung & Einsatzleitung im Techno-Z

Wesentlicher Teil des Projekts ist deshalb eine groß angelegte Katastrophenübung, die am 29. April 2023 an vier Orten im Bundesland Salzburg stattfindet. Das iDEAS:lab im Techno-Z (Techno 15) dient den Entscheidungsträgern aller teilnehmenden Organisationen als Einsatzzentrale. Ab Freitag 28. April wird hier aufgebaut und vorbereitet. Deshalb ist auch Parkplatz 2 (bfi-Parkplatz) an den beiden Tagen für Besucher gesperrt (Ausweichmöglichkeit: P1 – vgl. Plan). Während der Übung am Samstag wird es zwischen 10 Uhr und 13 Uhr für Anrainer und Nachbarn des Techno-Z die Möglichkeit geben, die verschiedenen Einsatzfahrzeuge zu besichtigen. Alle Interessierten im Techno-Z sind herzlich dazu eingeladen. Das Rote Kreuz Salzburg lädt außerdem zu einer kleinen Stärkung in die „Feldküche“, je nach Wetter entweder im EG von Techno 14 oder am Parkplatz 2 (bfi-Parkplatz).

Die Einsatzleitung für die Großübung befindet sich im iDEAS:lab, EG Techno 15.

An vier Orten in Salzburg wird Ernstfall geübt

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften wird vier Szenarien bewältigen. Diese vier Großeinsätze werden dazu beitragen, in zukünftigen Katastrophenlagen Einsatzschwerpunkte und Detailschäden rascher zu erkennen.

Eckpunkte zur AIFER Großübung:

  • Übungstag: Samstag, 29. April 2023
  • Insgesamt rund 800 Beteiligte aus Salzburg, Tirol und Bayern
  • Übungsannahme: Ein massives Tief bringt Sturm, Starkregen und Hagel, Teile Salzburgs sind überschwemmt. Es gibt Katastrophenschutzalarm für die Stadt Salzburg, den Flachgau und Tennengau.
  • 4 Übungsorte: Kuchl, Seekirchen, Stadt Salzburg (Gelände des neuen Landesdienstleistungszentrums), Oberndorf/Laufen
  • Einsatz-Leitung: iDEAS:lab, Geoinformatik Z_GIS, Techno-Z Salzburg

Katastrophenszenarien:

  • Kuchl: Chemieunfall beim Bahnhof, außerdem entgleist ein Zug, es gibt viele Verletzte
  • Seekirchen: Überflutete Siedlung – wird simuliert mit schwimmenden Dächern im Wallersee. Außerdem wird ein Campingplatz überflutet, Menschen sind eingeschlossen.
  • Oberndorf/Laufen: Menschrettung aus der Salzach. Mehrere Personen treiben in der Salzach.
  • Stadt Salzburg: Gebäude sind eingestürzt – Abrissstelle der Verwaltungsgebäude im Bahnhofsbereich bieten das ideale Übungsumfeld. Personen sind verschüttet, müssen gefunden und gerettet werden.
AIFER Katastrophenschutzübung: unterschiedliche Katastrophenszenarien an vier Orten im Bundesland Salzburg (c) Techno-Z, erstellt mit Canva

Organisation:

  • Projektkoordination Österreich: Paris Lodron Universität Salzburg, Fachbereich Geoinformatik Z_GIS
  • Projektkoordination Deutschland: Zentrum für Luft- und Raumfahrt
  • Planung der Übung: Rotes Kreuz Salzburg
  • Die Beteiligten an der Übung: Paris Lodron Universität (PLUS), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Rotes Kreuz Salzburg, Rotes Kreuz Tirol, Bayerisches Rotes Kreuz, Institut für empirische Sozialforschung GmbH, Spatial Services GmbH, Universität Kassel, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Disy Informationssysteme GmbH (DISY), Johanniter Österreichische Ausbildung und Forschung gemeinnützige GmbH.
  • Darüber hinaus aktiv dabei: das Innenministerium und Polizei, die Berufsfeuerwehr Salzburg und die Freiwillige Feuerwehren, Wasserrettung, Bayrische Wasserwacht, Bundesheer, der Magistrat Salzburg, die Bezirkshauptmannschaften Hallein und Salzburg-Umgebung sowie das Land Salzburg.
  • Forschungsprojekt AIFER: Künstliche Intelligenz zur Analyse und Fusion von Erdbeobachtungs- und Internetdaten zur Entscheidungsunterstützung im Katastrophenschutz

Hightech-Einsatzzentrale im iDEAS:lab

Es werden hunderte Einsatzkräfte aus Salzburg und Bayern an der Übung beteiligt sein. Die Fäden laufen im Einsatzzentrum im EG von Techno 15, dem iDEAS:lab zusammen. In den Räumlichkeiten des Fachbereiches Geoinformatik der Universität Salzburg im Techno-Z werden alle Daten – zum Beispiel Live-Drohnenbilder, Satellitenbilder oder Social Media-Einträge – übertragen, die Daten gesammelt und dann ausgewertet. Social Media-Einträge wie Fotos oder Videos von Beobachtern der Katastrophenszenarien werden live eingespielt und ausgewertet. Diese Einträge übernehmen in der Übung Mitarbeiter*innen des Jugendrotkreuzes. Alle vier Übungsorte werden außerdem live mit einer Drohne beobachtet, die Bilder sofort und in Echtzeit in die Einsatzzentrale übertragen, um den Überblick zu bewahren und für die spätere Evaluierung der Übung. Das Ziel: Bei komplexen und auch grenzübergreifenden Katastrophen soll eine künstliche Intelligenz helfen, die Lagebeurteilung und Einsatzführung effektiver zu machen.

Social Media Aktivitäten während des Auftreffens des Hurricans Florence Mitte September 2018 an der Ostküste der USA in North Carolina. Copyright Geoinformatik Z_GIS. Ziel des Projekts AIFER ist es, Informationen aus Datenquellen wie Erdbeobachtungsdaten und Internetdaten mit Hilfe von KI-Algorithmen zu analysieren und zusammenzuführen, um den Schutz und die Rettung von Menschen sowie den Schutz kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten.

Wissenschaft trifft Katastrophenschutz

Initiator des Projekts AIFER ist Prof. Bernd Resch von der Universität Salzburg. Der Geoinformatiker forscht seit 15 Jahren auf dem Gebiet, wie die Wissenschaft das alltägliche Leben unterstützen kann und sieht der Großübung mit Spannung entgegen. Für Resch bringt Künstliche Intelligenz kombiniert mit nutzergenerierten Massendaten eine bisher nicht gekannte Innovation im Katastrophenmanagement. Alles, um die Sicherheit der Menschen im Land zu gewährleisten.

Links

Headerbild: Hochwassersituation 2013 im Flachgau, Weitwörth, Copyright: FF Oberndorf, DI Theodor Steidl


Hochwasser, Waldbrände, Stürme. Die Bewältigung von Katastrophenereignissen ist sehr komplex. Einsatzkräfte wie Freiwillige Feuerwehr und Rotes Kreuz stehen vor immer größer werdenden Herausforderungen. Eine umfassende Lageinformation ist in jedem Fall die Grundlage für eine effektive und effiziente Bewältigung von Katastrophenereignissen und damit von großer Bedeutung für den Schutz der Bevölkerung. Im Rahmen des mehrjährigen Forschungsprojekts AIFER wird unter Projektleitung von Prof. Bernd Resch vom Fachbereich Geoinformatik Z_GIS ein System entwickelt, das mit der Unterstützung von Künstlicher Intelligenz Katastrophenlagen erfasst und auswertet. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen wie Social-Media, Satellitendaten und Luftbilder herangezogen. Diese werden mit Hilfe von AI analysiert und aufbereitet. Ziel: Für einen besseren Katastrophenschutz schnell einen umfassenden Lageüberblick zu haben und die Einsatzplanung der Krisenstäbe zu unterstützen.

29. April: Katastrophenübung & Einsatzleitung im Techno-Z

Wesentlicher Teil des Projekts ist deshalb eine groß angelegte Katastrophenübung, die am 29. April 2023 an vier Orten im Bundesland Salzburg stattfindet. Das iDEAS:lab im Techno-Z (Techno 15) dient den Entscheidungsträgern aller teilnehmenden Organisationen als Einsatzzentrale. Ab Freitag 28. April wird hier aufgebaut und vorbereitet. Deshalb ist auch Parkplatz 2 (bfi-Parkplatz) an den beiden Tagen für Besucher gesperrt (Ausweichmöglichkeit: P1 – vgl. Plan). Während der Übung am Samstag wird es zwischen 10 Uhr und 13 Uhr für Anrainer und Nachbarn des Techno-Z die Möglichkeit geben, die verschiedenen Einsatzfahrzeuge zu besichtigen. Alle Interessierten im Techno-Z sind herzlich dazu eingeladen. Das Rote Kreuz Salzburg lädt außerdem zu einer kleinen Stärkung in die „Feldküche“, je nach Wetter entweder im EG von Techno 14 oder am Parkplatz 2 (bfi-Parkplatz).

Die Einsatzleitung für die Großübung befindet sich im iDEAS:lab, EG Techno 15.

An vier Orten in Salzburg wird Ernstfall geübt

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften wird vier Szenarien bewältigen. Diese vier Großeinsätze werden dazu beitragen, in zukünftigen Katastrophenlagen Einsatzschwerpunkte und Detailschäden rascher zu erkennen.

Eckpunkte zur AIFER Großübung:

  • Übungstag: Samstag, 29. April 2023
  • Insgesamt rund 800 Beteiligte aus Salzburg, Tirol und Bayern
  • Übungsannahme: Ein massives Tief bringt Sturm, Starkregen und Hagel, Teile Salzburgs sind überschwemmt. Es gibt Katastrophenschutzalarm für die Stadt Salzburg, den Flachgau und Tennengau.
  • 4 Übungsorte: Kuchl, Seekirchen, Stadt Salzburg (Gelände des neuen Landesdienstleistungszentrums), Oberndorf/Laufen
  • Einsatz-Leitung: iDEAS:lab, Geoinformatik Z_GIS, Techno-Z Salzburg

Katastrophenszenarien:

  • Kuchl: Chemieunfall beim Bahnhof, außerdem entgleist ein Zug, es gibt viele Verletzte
  • Seekirchen: Überflutete Siedlung – wird simuliert mit schwimmenden Dächern im Wallersee. Außerdem wird ein Campingplatz überflutet, Menschen sind eingeschlossen.
  • Oberndorf/Laufen: Menschrettung aus der Salzach. Mehrere Personen treiben in der Salzach.
  • Stadt Salzburg: Gebäude sind eingestürzt – Abrissstelle der Verwaltungsgebäude im Bahnhofsbereich bieten das ideale Übungsumfeld. Personen sind verschüttet, müssen gefunden und gerettet werden.
AIFER Katastrophenschutzübung: unterschiedliche Katastrophenszenarien an vier Orten im Bundesland Salzburg (c) Techno-Z, erstellt mit Canva

Organisation:

  • Projektkoordination Österreich: Paris Lodron Universität Salzburg, Fachbereich Geoinformatik Z_GIS
  • Projektkoordination Deutschland: Zentrum für Luft- und Raumfahrt
  • Planung der Übung: Rotes Kreuz Salzburg
  • Die Beteiligten an der Übung: Paris Lodron Universität (PLUS), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Rotes Kreuz Salzburg, Rotes Kreuz Tirol, Bayerisches Rotes Kreuz, Institut für empirische Sozialforschung GmbH, Spatial Services GmbH, Universität Kassel, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Disy Informationssysteme GmbH (DISY), Johanniter Österreichische Ausbildung und Forschung gemeinnützige GmbH.
  • Darüber hinaus aktiv dabei: das Innenministerium und Polizei, die Berufsfeuerwehr Salzburg und die Freiwillige Feuerwehren, Wasserrettung, Bayrische Wasserwacht, Bundesheer, der Magistrat Salzburg, die Bezirkshauptmannschaften Hallein und Salzburg-Umgebung sowie das Land Salzburg.
  • Forschungsprojekt AIFER: Künstliche Intelligenz zur Analyse und Fusion von Erdbeobachtungs- und Internetdaten zur Entscheidungsunterstützung im Katastrophenschutz

Hightech-Einsatzzentrale im iDEAS:lab

Es werden hunderte Einsatzkräfte aus Salzburg und Bayern an der Übung beteiligt sein. Die Fäden laufen im Einsatzzentrum im EG von Techno 15, dem iDEAS:lab zusammen. In den Räumlichkeiten des Fachbereiches Geoinformatik der Universität Salzburg im Techno-Z werden alle Daten – zum Beispiel Live-Drohnenbilder, Satellitenbilder oder Social Media-Einträge – übertragen, die Daten gesammelt und dann ausgewertet. Social Media-Einträge wie Fotos oder Videos von Beobachtern der Katastrophenszenarien werden live eingespielt und ausgewertet. Diese Einträge übernehmen in der Übung Mitarbeiter*innen des Jugendrotkreuzes. Alle vier Übungsorte werden außerdem live mit einer Drohne beobachtet, die Bilder sofort und in Echtzeit in die Einsatzzentrale übertragen, um den Überblick zu bewahren und für die spätere Evaluierung der Übung. Das Ziel: Bei komplexen und auch grenzübergreifenden Katastrophen soll eine künstliche Intelligenz helfen, die Lagebeurteilung und Einsatzführung effektiver zu machen.

Social Media Aktivitäten während des Auftreffens des Hurricans Florence Mitte September 2018 an der Ostküste der USA in North Carolina. Copyright Geoinformatik Z_GIS. Ziel des Projekts AIFER ist es, Informationen aus Datenquellen wie Erdbeobachtungsdaten und Internetdaten mit Hilfe von KI-Algorithmen zu analysieren und zusammenzuführen, um den Schutz und die Rettung von Menschen sowie den Schutz kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten.

Wissenschaft trifft Katastrophenschutz

Initiator des Projekts AIFER ist Prof. Bernd Resch von der Universität Salzburg. Der Geoinformatiker forscht seit 15 Jahren auf dem Gebiet, wie die Wissenschaft das alltägliche Leben unterstützen kann und sieht der Großübung mit Spannung entgegen. Für Resch bringt Künstliche Intelligenz kombiniert mit nutzergenerierten Massendaten eine bisher nicht gekannte Innovation im Katastrophenmanagement. Alles, um die Sicherheit der Menschen im Land zu gewährleisten.

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Headerbild: Hochwassersituation 2013 im Flachgau, Weitwörth, Copyright: FF Oberndorf, DI Theodor Steidl


Monika Sturmer

Monika Sturmer

Techno-Z Verbund GmbH
Seit 2011 im Techno-Z. Interessiert an allen Themen und News rund um den Technologie-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Redaktion Techno-Z Blog und Ansprechpartnerin für Blogautor*innen aus der Techno-Z Community.

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