Unser Leben ist digital. Wenn wir sterben hinterlassen wir auch jede Menge digitale Daten, Accounts und online geschlossene Verträge. Was das bedeutet, erörterte die Plattform Digitales Salzburg Mitte November bei einem öffentlichen Kamingespräch im Salzburger Techno-Z.

Der Nachlass von Verstorbenen wird durch die digitale Welt und sozialen Netzwerke deutlich komplexer: Daten, Software,  Kommunikation, Mitgliedschaften und digitale Verträge, noch offene Bestellungen und Verkäufe, Bezahlsysteme, Online-Banking, Credits, Guthaben, Abos, Eigentümerschaften von Domains, Websites, Blogs, Shops … und so weiter und so fort.

„Ein Domainname kann mehrere Tausend Euro wert sein“, sagt Birgit Janetzky, Geschäftsführerin von „Semno – für Ihr digitales Erbe“ und eine Vortragende beim Kamingespräch. “Auch Spielfiguren im Online-Spiel World of Warcraft sind möglicherweise ein Vermögenswert – je nach Ausstattung und Fähigkeiten werden diese teilweise im 3-stelligen Eurobereich gehandelt!”

“Der Begriff “Digital” ist im Gesetz nicht definiert”, gibt Notar Gottfried Schachinger zu bedenken. “In Österreich gibt es zum digitalen Nachlass noch keine Rechtssicherheit – es gibt keine Legaldefinition, keine Rechtssprechung und auch die Lehre hat sich damit noch nicht befasst.“

Empfehlungen für den digitalen Nachlass

  • “Dreh- und Angelpunkt für den digitalen Nachlass ist die persönliche E-Mail-Adresse, denn darüber lassen sich Passwörter anderer Accounts rekonstruieren bzw. wiederherstellen”, sagt Birgit Janetzky. Heißt also: Zugangsdaten für den E-Mail-Account bei den anderen Akten dokumentieren.
  • Auch Services der Notare können in Anspruch genommen werden: “Hinterlegen Sie ein Master-Passwort als Hauptschlüssel zu diversen Accounts am besten beim Notar”, sagt Gottfried Schachinger.
  • Zentral ist eine gute Dokumentation, denn manuelles Aufarbeiten des digitalen Erbes ist sehr aufwendig.
  • Am besten schon zu Lebzeiten definieren, was mit diversen Accounts und Webseiten passieren soll: sollen sie an andere Personen übergeben und weitergeführt werden, sollen sie gelöscht werden oder noch eine Zeit lang online bleiben?
  • Die Person, die sich um den digitalen Nachlass kümmert, sollte außerdem über entsprechende Vollmachten verfügen.

Neue Veranstaltungsreihe

Das Kamingespräch “Digital Sterben” war der Auftakt zu der neuen Veranstaltungsreihe “Digital Leben” der Plattform Digitales Salzburg. Diese Veranstaltungsreihe will Bewusstsein schaffen für neue Herausforderungen in der immer digitaler werdenden Zeit.

Plattform Digitales Salzburg

Die Plattform Digitales Salzburg ist ein gemeinsames Vorhaben von Universität Salzburg, Fachhochschule Salzburg und der Salzburg Research Forschungsgesellschaft. Mehr Informationen zur Plattform finden Sie hier: www.digitales-salzburg.at.

Fotos zur Veranstaltung finden Sie hier.

Unser Leben ist digital. Wenn wir sterben hinterlassen wir auch jede Menge digitale Daten, Accounts und online geschlossene Verträge. Was das bedeutet, erörterte die Plattform Digitales Salzburg Mitte November bei einem öffentlichen Kamingespräch im Salzburger Techno-Z.

Der Nachlass von Verstorbenen wird durch die digitale Welt und sozialen Netzwerke deutlich komplexer: Daten, Software,  Kommunikation, Mitgliedschaften und digitale Verträge, noch offene Bestellungen und Verkäufe, Bezahlsysteme, Online-Banking, Credits, Guthaben, Abos, Eigentümerschaften von Domains, Websites, Blogs, Shops … und so weiter und so fort.

„Ein Domainname kann mehrere Tausend Euro wert sein“, sagt Birgit Janetzky, Geschäftsführerin von „Semno – für Ihr digitales Erbe“ und eine Vortragende beim Kamingespräch. “Auch Spielfiguren im Online-Spiel World of Warcraft sind möglicherweise ein Vermögenswert – je nach Ausstattung und Fähigkeiten werden diese teilweise im 3-stelligen Eurobereich gehandelt!”

“Der Begriff “Digital” ist im Gesetz nicht definiert”, gibt Notar Gottfried Schachinger zu bedenken. “In Österreich gibt es zum digitalen Nachlass noch keine Rechtssicherheit – es gibt keine Legaldefinition, keine Rechtssprechung und auch die Lehre hat sich damit noch nicht befasst.“

Empfehlungen für den digitalen Nachlass

  • “Dreh- und Angelpunkt für den digitalen Nachlass ist die persönliche E-Mail-Adresse, denn darüber lassen sich Passwörter anderer Accounts rekonstruieren bzw. wiederherstellen”, sagt Birgit Janetzky. Heißt also: Zugangsdaten für den E-Mail-Account bei den anderen Akten dokumentieren.
  • Auch Services der Notare können in Anspruch genommen werden: “Hinterlegen Sie ein Master-Passwort als Hauptschlüssel zu diversen Accounts am besten beim Notar”, sagt Gottfried Schachinger.
  • Zentral ist eine gute Dokumentation, denn manuelles Aufarbeiten des digitalen Erbes ist sehr aufwendig.
  • Am besten schon zu Lebzeiten definieren, was mit diversen Accounts und Webseiten passieren soll: sollen sie an andere Personen übergeben und weitergeführt werden, sollen sie gelöscht werden oder noch eine Zeit lang online bleiben?
  • Die Person, die sich um den digitalen Nachlass kümmert, sollte außerdem über entsprechende Vollmachten verfügen.

Neue Veranstaltungsreihe

Das Kamingespräch “Digital Sterben” war der Auftakt zu der neuen Veranstaltungsreihe “Digital Leben” der Plattform Digitales Salzburg. Diese Veranstaltungsreihe will Bewusstsein schaffen für neue Herausforderungen in der immer digitaler werdenden Zeit.

Plattform Digitales Salzburg

Die Plattform Digitales Salzburg ist ein gemeinsames Vorhaben von Universität Salzburg, Fachhochschule Salzburg und der Salzburg Research Forschungsgesellschaft. Mehr Informationen zur Plattform finden Sie hier: www.digitales-salzburg.at.

Fotos zur Veranstaltung finden Sie hier.

Birgit Strohmeier

Birgit Strohmeier

Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätsmanagement bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH.

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